Welpenkauf leicht gemacht, oder worauf soll ich achten

Immer wieder werde ich gefragt, ob ich nicht wüsste wer wie wo Welpen hat. Klar wir Züchter untereinander kennen uns , zwar nicht immer persönlich, aber wir wissen doch meist wer Welpen erwartet und wo man kaufen kann.

Trotzdem muss man immer noch unterscheiden, kaufe ich als Züchter einen Welpen oder nur als Familie. Gewisse Punkte sind gleich, doch es gibt auch Unterschiede. Ich möchte hier mal meine Sichtweise als Züchter dar stellen, da jeder Welpenkäufer andere Vorrausetzungen bevorzugt auf die man nicht immer eingehen kann.

In erster Linie schaue ich mir erst einmal die Linien an. Ich persönlich bevorzuge zwar den reinen Amerikaner, aber es gibt auch Mischlinien die sehr interessant sind. Wenn man sich ein wenig mit den Linien auskennt, kann man als Züchter schon recht gut erkennen, ob eine Verpaarung von Interesse ist oder nicht. Was ich in meinen 8 Jahren bisher festgestellt habe, kann man meist davon ausgehen das 60 - 80% der Welpen nach der Mutterlinie kommen. Ich habe es an meinem eigenen Würfen erfahren und sehe es auch immer wieder an anderen Würfen. Klar spielt dann auch wieder eine Rolle wie der Vater gezogen ist. Geht man aber z.b. von folgender Kombi aus  Mutter = 100% Ami und Vater 100 % Brite, wird sich immer die Mutter durch setzen. Es wird zwar vielleicht 1 Welpe oder auch 2 nach dem Vater kommen, aber da muss man dann genau hin schauen.  Eine britische Züchterin hat es selber ausprobiert und auch ihre Ergebnisse sprechen dafür. Wenn man als Züchter also weis welchen Typ man bevorzugt, sollte man in erster Linie sich die Mutter anschauen.
Entspricht die Mutter meinen Vorstellungen , schaue ich mir nun die Vaterlinie genauer an. dank dem heutigen Zeitalter des Internets ist Ahnenforschung so leicht wie noch nie und die Datenbanken wachsen ständig. Ist der Wurf nun also von Interesse für mich , auf Grund der Linien, immer voraus gesetzt dass diese standard gerecht gezogen sind, schaue ich nach der Gesundheit. Ich rede hier noch nicht von Gentests, sondern in wiefern die Linien HD-frei gezüchtet wurden. Auch hier helfen sehr gut die Datenbanken.
In den USA ist das natürlich schwieriger, da hier die wenigsten Züchter röntgen lassen, da es nicht verlangt wird. Desweiteren sind die meisten erwachsenen Hunde zumindest klinisch Augen untersucht. Da derzeit bis zu 70% der Colliepopulation genetisch für CEA affected ist, sollte man hier zumindest darauf achten das sie klinisch frei oder mild sind, dies bringt nämlich keinerlei Beeinträchtigung, und auch mild untersuchte Elterntiere bringen klinisch freie Welpen. Auch wenn immer mehr Züchter auf die genetische Werte pochen, sehe ich hier drin die Gefahr das es irgendwann zu Mutationen neuer Erkrankungen kommt, zumal die wenigsten auf die Fehler ihrer eigenen Hunde schauen, sondern einfach nur die Hunde mit den besten Werten verpaaren. Demzufolge sind die Welpen in diesem Wurf nie einem Typ zu zu ordnen und fallen sehr oft auch aus dem Standard heraus. Es gibt nur wenige Züchter die wirklich in der Lage sind alle wichtigen Merkmale also Standard, Wesen, Knochenbau und Gesundheit so zu verpaaren das alles passt.
Wichtig ist dabei einfach auch die Aufklärung der Welpenkäufer.
Inzwischen sind viele Welpenkäufer durch die verschiedensten Berichterstattungen so verunsichert das sie lieber nur noch auf Gesundheit schauen und sich dann wundern wenn sie mit ihrem Colliewelpen andere Probleme bekommen. Zahnfehlstellungen, aggressives Wesen usw.
Wir Rassehundezüchter haben unseren Welpeninteressenten gegenüber auch ein gewisses Maß an Verantwortung. Wir sollten wirklich aufklären nicht nur Panik verbreiten, sollten das bestmögliche aus unserer Zucht machen und nicht nur darauf schauen, womit kann ich den Welpenpreis noch mehr in die Höhe treiben.

Ich finde es persönlich unmöglich die Untersuchungen der Elterntiere auf den Welpenpreis aufzuschlagen. Ich habe mich aus bestimmten Gründen für eine Hündin entschieden, habe mich dann entschieden mit ihr zu züchten und ich werde einen Teufel tun , andere Menschen für meine Entscheidungen und Kosten aufkommen zu lassen. Sicherlich will ein Welpeninteressent das ich seinen Welpen testen lasse, dann muss er dafür aufkommen, aber alles was davor kommt bis die Hündin Zucht fertig ist, hat nichts mit dem Welpenpreis zu tun. Alleine die Aufzuchtkosten, je nach Aufwand auch noch die Deckkosten, kann ich in den Welpenpreis einfliessen lassen, aber alles andere ist in meinen Augen Geldmacherei. Man bekommt sehr gute Welpen die Standard gerecht, Wesens fest und gesund sind bereits für 1000€ und weniger , wer mehr bezahlt ist meines Erachtens selber Schuld. Klar auch ich sehe nicht ein, wenn sogenannte Designerwelpen, was nichts anderes wie Mischlinge sind, für den Preis eines guten Rassehundes verkauft werden, weniger für meine Welpen zu verlangen, aber ich muss es auch nicht übertreiben. Bei vielen Rassen gibt es sogar vom Verband vorherbestimmte Welpenpreise.

Wer also auf der Suche nach einem Welpen ist sollte sich den Züchter und die Hunde Verbands unabhängig anschauen. Hat man das Gefühl dem Züchter ist das Geld wichtiger , Finger weg. Ich bin sogar ehrlich und gehe soweit zu sagen wir sollten wie es in anderen Ländern durchaus üblich ist, Die Preise für reine Familienhunde und Zucht/Ausstellungshunde staffeln.

Der Amerikanische Collie, Zucht, Haltung , Show in den USA

wie ich schon im letzten Post bemerkte wissen viele Menschen nicht wirklich wie die Hundehaltung in den USA aussieht. Klar es gibt Berichte und man hat mal dies gehört, oder mal das aber die wenigsten waren selber in den USA und haben sich das auch mal angeschaut.
Nicht nur die Haltung, auch mal eine Show wie die National, sollte für jeden Liebhaber des amerikanischen Collies einmal im Leben pflicht sein.
Aber zuerst zur Haltung.

Als erstes sollte man da in ganz anderen Dimensionen denken. Viel von uns kennen nur Grundstücke zwischen 500 - vielleicht 5000m² . In den USA wird aber größtenteils in acre gemessen, was Grundstücke angeht 1 acre sind etwas über 4000m² , meist sind die Grundstücke aber viel größer. Wie halt alles in Amerika. Ich würde mal behaupten der Großteil der Züchter lässt wie hier auch im Haus die Hündin werfen. Es gibt auch Züchter die reine Hausaufzucht machen, allerdings haben auch diese meist extra Räume in oder am Haus, wo die Hunde in der Nacht untergebracht sind. Es gibt auch Züchter mit sogenannten Kennels. Das sind dann meist extra Häuser mit angrenzenden Freilaufflächen und Grooming Raum. Aber es gibt auch Züchter die ihre Hunde wie hier auch im Haus halten, wo die Hunde auf die Couch dürfen usw. Jeder gute Züchter wird wert darauf legen, seine Welpen gut zu sozialisieren. Viele haben wie hier auch Spielzeuge und extra Spielzeugrutschen und Häuser und dergleichen um die Welpen zu beschäftigen.
Klar um so größer die Zucht ist um so schwieriger wird das ganze, also haben viele Züchter, wenn die Angehörigen oder die Familie nicht mit hilft, Assistenten. Diese säubern die Kennelanlagen täglich , füttern und helfen beim grooming und der Ausbildung. Wer in den USA züchtet ( Puppymills natürlich ausgeschlossen) macht das teilweise als Fulltimejob, je nach Menge der Hunde. Auch hier gibt es Unterschiede. Da gibt es Zuchthunde, reine Showhunde oder auch Pet ( also ganz normale Familienhunde) . Allerdings ist es in den USA sehr verbreitet das Collies die als Pet verkauft werden, grundsätzlich mit Kastrationsvertrag abgegeben werden. Eben um zu verhindern, dass mit nicht zucht tauglichen Hunden gezüchtet wird.
Sicherlich hat der AKC nicht das Kontrollsystem wie hier, aber auch da werden Kontrollen durchgeführt. Immer Anfang des Jahres wird eine Vielzahl von Züchtern ausgesucht die im Laufe des Jahres kontrolliert werden. Was mich aber mehr begeistert, ist das Mentoring System des AKC. Möchte man anfangen im AKC seriös zu züchten, wird einem vom jeweilig zuständigen Collie Club der Region ein Mentor , also ein erfahrener Züchter zur Seite gestellt. Der einem alles zeigt, erklärt für Fragen da ist usw. So werden die Erfahrungen von einer Generation zur nächsten weiter gegeben. Insbsondere natürlich auch was das erkennen von Zucht, Show und Pet Welpen angeht. Nicht umsonst halten sich die meisten Züchter die besten Welpen eines Wurfes erst einmal für sich selbst zurück und erst im Laufe der Entwicklung wird dann die Entscheidung getroffen, wer bleibt und wer als Show/ Zucht oder Pet Hund weiter verkauft wird.
Hier ist es doch eher so das jeder sein eigenes Ding macht und sich gar nicht in die Karten schauen lässt oder nur so viel preis gibt, damit man sich ja keine Konkurrenz heran zieht. Nur so konnten sich auch die unterschiedlichen Typen hier entwickeln, trotz einheitlichem Standard. Das hat man in Amerika nur bei den Puppymills also den Vermehrern. Die ohne jeglichen Sinn und Verstand züchten nur um Geld zu verdienen.

Wie ich schon schrieb, unterscheiden die amerikanischen Züchter ihre Hunde in 3 Kategorien. Zuchthunde, Showhunde und als Pet. Nicht jeder Zuchthund wird automatisch eine Show besuchen, genauso wenig wie Showhunde nicht immer zur Zucht hergenommen werden, trotzdem ist es gerade in Amerika sehr verbreitet nu mit Champions zu verpaaren. So richtig bin ich durch das Punktevergabesystem in Amerika noch nicht durch gestiegen, da es auch mit der Anzahl der zu einer Show gemeldeten Hunde zu tun hat. Um den amerikanischen CH zu erreichen brauch ein Hund 15 Punkte und ich glaube 5 Majorpunkte. Allerdings zeigen die meisten Züchter ihre Hunde ca ab dem Alter von 9 Monaten. Dann sind die meisten aus dem sogenannten Gurkenalter heraus und haben auch schon das Welpenfell verloren. Im Sommer gibt es bei den einzelnen Clubs auch Puppymatches, bei denen dann auch Welpen mal einem Richter vorgeführt werden. In diesem Falle macht das meist der Züchter noch selber, während ältere Hunde sehr oft von professionellen Vorführern sogenannten Handlern gezeigt werden. Die meisten professionellen Handler züchten eher selten, da sie gar keine Zeit haben. Sie sind doch jedes Wochenende bzw teilweise schon in der Woche unterwegs, da die Shows in Amerika zwischen 3 und 6 Tage gehen. Es gibt spezielle Rasseshow's aber auch All Breed-Shows wie man es hier auch kennt. In den USA werden die Show's regelrecht zelebriert. Es gbt spezielle Gromming- Areas wo die Hunde hergerichtet werden, wo dann auch meist kleinere Ausläufe (ähnlich Welpenauslauf hier) aufgestellt sind mit dem jeweiligen Banner des Züchters daran. Um die Ringe herum sind Stühle aufgebaut für die Besucher und Besitzer. Die Ringe sind auch meist viel größer wie unsere hier auf Ausstellungen, so dass man auch sehr gut das Gangwerk beurteilen kann. Zumal es bei der National ( der größten Collieausstellung in den USA, jede Rasse hat übrigens seine eigene National) auch schon mal sein kann das pro klasse 40 Hunde und mehr gemeldet sind und diese dann auf 10er oder mehr  Gruppen aufgeteilt werden. Dann werden aus diesen Gruppen nochmal die besten 3 oder 4 rausgepickt und diese laufen dann gegeneinander. Man muss also auch hier in völlig anderen Dimensionen denken. Und ich finde jeder Liebhaber des amerikanischen Collies sollte sich mal eine National angeschaut haben.

Nun zur Zucht. In den USA gibt es nicht wir bei uns eine Zuchtzulassung. Das bedeutet natürlich auch das leider Vermehrer leichtes Spiel haben mit schlechten Hunden zu züchten. Der Collie Club of America hat für seine Züchter einen Code of Ethics herausgegeben, also eine Art Richtlinie die einer Zuchtordnung in unserem Sinne etwas Nahe kommt. Trotzdem ist es oft üblich das Hündinnen sehr früh und auch mal 2 Hitzen hintereinander belegt werden. Allerdings nur wenn sie fit sind. Da viele amerikanische Hündinnen einen Zyklus von locker mal 10 Monaten haben können, ist das denke ich auch mal vertretbar. Zumal dann die meisten Hündinnen mit spätestens 6 Jahren aus der Zucht genommen werden. Teilweise auch früher, je nachdem wie sie sich vererben. Rüden hingegen werden meist schon mit 10 Monaten das erste Mal zum decken eingesetzt und oft auch noch nach ihrem Tod, da es auf Grund der Entfernungen in Amerika durchaus üblich ist, künstlich mit Frischsperma zu befruchten. Viele Züchter und Handler beherrschen die Frischspermaentnahme und brauchen dafür keinen TA. Dieser bzw spezielle Reproduktionskliniken werden meist genutzt für Gefriersperma. Daher kann es schon mal vorkommen das der eine oder andere Top Rüde aus vergangenen Jahrzehnten heute noch Vater eines Wurfes ist. ( als Bsp. kann ich hier Fantasy Bronze Talisman nennen) . Auf Grund dessen das in dieser Art der Zucht die USA uns weit vorraus ist, können die Züchter dort auf viel mehr genetisches Material zugreifen und trotzdem Linienzucht in Vollendung praktizieren. Auch weil in den USA der Kurz- und der Langhaarcollie als eine Rasse aber 2 Haarvarietäten gelten und demzufolge auch untereinander verpaart werden dürfen. Sicherlich hat alles seine Vor-und Nachteile und ich bin bestimmt der letzte der sagt in den USA wird alles richtig gemacht. Trotzdem ist es doch erstaunlich das sich selbst ca 100 Jahre nachdem die ersten Collies nach Amerika gekommen sind der Typ nie großartig verändert hat, während dies gerade in Europa doch sehr stark der Fall ist.

Dies war nur ein kleiner Einblick in das umfangreiche Thema, und ich werde sicherlich auf das ein oder andere Thema in einem anderen Post zurück kommen.

der Collie und Hundesport

inzwischen gibt es so viele Arten von Hundesport, das man irgendwann den Überblick verliert.
Ich möchte daher nur auf die bekanntesten eingehen, aber auch nicht zu vertieft, da jeder Collie andere Vorlieben hat.

Als erstes muss man natürlich darauf eingehen, dass der Collie ein Hütehund ist. Trotzdem darf man ihn nicht mit dem Bordercollie vergleichen. Jede collieartige Rasse hat andere Hüteeigenschaften. Da wir hier über Kurz- und Langhaarcollies reden, gehe ich auch nur auf dessen Eigenschaften ein. Dazu schauen wir uns sein ursprüngliches Arbeitsumfeld an. Wie schon der eingedeutschte Name "schottischer" Schäferhund verrät wurde der Collie in Schottland gezüchtet. Hier sollte er möglichst eigenständig die in den Highlands freilaufenden Herden hüten, bzw. Versprengte und verloren gegangene  Schafe suchen, finden und zur Herde zurück treiben. Hierfür musste der Collie selbstständig agieren können, was sich bis heute in seinem Wesen widerspiegelt.
Viele blue merle Collie Besitzer können ein Lied von der Eigenständigkeit ihrer Collies singen, auch ich gehöre dazu. Das mg sicherlich auch daran liegen das der blue merle der beliebteste, von den Farben her, bei den Schäfern war. Er fiel am meisten unter den Schafen auf und war/ist am arbeitsfreudigsten. Zwar scheiden sich gerade was die Arbeitsfreude der einzelnen Farbschläge angeht die Geister, aber ich denke das liegt dann auch wiederrum an den Linien. Trotzdem sind sich fast alle einig das der blue merle der Farbschlag ist der am meisten Arbeitsfreude zeigt und am selbständigsten agiert.

Aber zum Thema zurück. Wenn man nun also die ursprüngliche Aufgabe betrachtet, fällt dem passionierten Hundesportler als erstes Mantrailing (also das suchen und finden von vermissten Personen) als idealer Sport für den Collie ein. Dem kann an auch zustimmen, Es gibt sehr viele Collies in Rettungshundestaffeln oder Mantrailinggruppen und sind dort bei Wettbewerben auch meist vorn platziert. Ähnlich verhält es sich mit dem aus dem Schutzhundsport übernommenen Fährtensuchhund. Ich kenne einige Collies, vorwiegend aus alten DDR Linien die erfolgreich die FH 1 und 2 abgeschlossen haben. Es gibt sogar vereinzelt Collies mit SchH 1 ebenso aus alten DDR Linien. Dies liegt allerdings an den damaligen Zuchtvoraussetzungen der DDR. Als Gebrauchshunderasse mussten auch Collies um zur Zucht zugelassen zu werden die SchH1 ablegen. Mehr zu diesem Thema findet man bei den Collies vom Sachsenhof . Doch ich finde der Schutzhundesport ist die Hundesportart für die der Collie am wenigsten geeignet ist.

Als nächstes wäre dann noch Agility. Auch hier sind Collies gern dabei, wenn auch nicht so schnell wie manche anderen Rassen. Doch es macht Ihnen Spaß, da so auch der Bewegungsdrang und das Mitdenken des Collies gefördert wird. Dies gilt ebenso für Treibball. Hier kann ein Collie seinen natürlichen Hütetrieb ausleben, da heutzutage zumindest in Deutschland sich kaum einer eine eigene kleine Schafherde zum hüten halten kann. Daher halte ich persönlich auch nicht sehr viel davon Collies mal zum austesten an Schafen arbeiten zu lassen, wenn man später nicht die Möglichkeit hat dies weiter zu führen.

Dank seinem Will-to-please also seinem Willen dem Menschen zu gefallen, sind Collie auch sehr gut in allen Unterordnungssportarten, sei es BH, Rallye Obedience oder Longieren.
Ein Collie lernt ehr schnell Tricks, was Ihnen für die Arbeit als Therapiehund, Behindertenbegleithund, fürs Dog Dancing und als Trick Dog zugute kommt. Man sieht ein Collie ist sehr vielfältig, was den Hundesport angeht, aber man sollte auch bedenken, wenn man nicht die Möglichkeit hat dies einem Collie sein Leben lang zu bieten, dann gar nicht erst damit anfangen.
Collies passen sich schnell an die Lebensweise Ihres Menschenrudels an, wenn man also mit Hundesport beginnt muss man dies auch weiter führen sonst wird ein Collie schnell unzufrieden.

Ich sehe das schon oft genug daran, dass ich es mir abgewöhnt habe bei meinen Collies entgegen der üblichen Meinung was Hunderziehung angeht, keine festen Zeiten für Gassigänge oder Fütterung einzuführen. Nach nur 2 maliger Wiederholung fangen meine Collies nämlich schon 1 Stunde vor der Zeit rumzutippeln und zu jammern. Das kann bei 3 und mehr Collies schnell zur Nervenraubenden Sache werden, wenn man eben mal aus welchen Gründen auch immer nicht zur festgelegten Zeit das macht was ein Collie erwartet !!!

Der double merle

Wieder einmal greife ich ein Thema auf, welches derzeit bei Facebook in Colliekreisen stark diskutiert wird.
Eine kanadische Züchterin, hat nach Jahren es wieder gewagt eine merle x merle Verpaarung zu machen. In diesem Fall darksablemerle x bluemerle. Von 12 Welpen haben 3 überlebt. Einer davon ist ein Doublemerle in blue. Sie verkündet nun ganz stolz, dass er nicht nur keine Augendeformationen oder ähnliches hat und auch nicht taub ist, sondern auch das die Wahrscheinlichkeit besteht, dass er sogar ein CEA non carrier ist, also genetisch frei. (in allen anderen Gentest ist er es übrigens bisher)
Warum also die Diskussion?

Ganz einfach, in Deutschland gibt es wohl das schärfste Tierschutzgesetz der Welt. Hier wäre so eine Verpaarung nicht nur verboten sondern sogar strafbar. Nicht aber in anderen europäischen Ländern und auf anderen Kontinenten. Selbst im Ursprungsland Großbritannien war es bis vor 2 Jahren erlaubt bzw zumindest geduldet.
Warum ist diese Verpaarung überhaupt in Deutschland verboten. Nun ganz einfach, bei einer merle x merle Verpaarung kann es zu Defekten in der Ausbildung der Augen kommen, bis hin das diese gar nicht angelegt sind. Ebenso betrifft dieser Defekt auch die Ohren, so dass Welpen taub geboren werden. Es kann sogar sein das solche Welpen gar nicht lebensfähig sind. Aber es gibt immer wieder Züchter die es dennoch versuchen. Der Hauptgrund hierfür liegt ganz einfach darin, dass wenn man einen doublemerle (MM) mit einem tricolour (mm) verpaart, der komplett Wurf bluemerle (Mm) ist, und das durch eine solche Verpaarung das Pigment und dadurch die Farbe des bluemerle verbessert werden soll.
Wenn ich mir persönlich die bluemerle egal ob Kurz- oder Langhaar auf dem amerikanischen Kontinent anschaue, kann ich dies sogar verstehen. Durch das ständige einkreuzen des dominant vererbenden sable haben viele Linien das wunderschöne klare bluemerle verloren. Es ist nicht mehr graublau/silber mit kleiner merle Fleckung wie es laut Standard gewünscht ist, sondern geht in ein dunkles graublau ohne silberung über mit teilweise wirklich schon den ganzen Körper überziehenden schwarzen Platten über. Bis hin zu den sogenannten cryptic merle, nämlich den versteckten merle. Dies sind bluemerle die Aussehen wie Trico und im drastischsten Fall nur irgendwo am Körper eine minimalste blaue Stelle oder gar nur einzelne Haare haben. Was für einen Laien natürlich nicht zu sehen ist und damit die Verwechslungsgefahr auf 100% steigt. Nimmt man dann solch einen versteckten merle zur merle Zucht hat man natürlich doublemerle.
Dank der heutigen Wissenschaft ist dies aber kurzerhand auszuschließen in dem man einen Gentest auf den merle Faktor machen lässt.
Von daher ist es natürlich der einfachste Weg wieder schöne bluemerle zu bekommen, eben eine merle x merle Verpaarung zu machen. Wie gesagt der einfachste, aber für uns Deutsche auch der schlimmste Weg. Der längere aber ebenso erfolgreiche Weg wäre es auf die sables in der merle Zucht zu verzichten, bzw. der genetischen Vielfalt wegen gering zu halten. Zudem muss man natürlich darauf achten wenn man in die Farbzucht geht, das man dann eben nur klare bluemerle nimmt die dem Standard am nahsten kommen. Und genau das ist das Problem. Wo findet man noch solche Linien, welche dieses klare bluemerle vererben? Zumindest wenn ich mir da die Linien in den USA und Kanada anschaue, kommt man vielleicht auf eine Hand voll.

Zudem sage ich mir auch wieder, wir Deutschen sind mit diesem Gesetz welches übrigens erst vor ein paar Jahren verschärft und zum Verbot umgewandelt wurde, aufgewachsen. Bis vor ein paar Jahren war es lediglich eine ich sage mal Empfehlung dies nicht zu tun, und so wurden merle x merle Verpaarungen auch in Deutschland praktiziert. Nur vergessen das auch viele. Wie würden wir aber das ganze aus züchterischer Sicht sehen, wenn wir z.B. in den USA oder Kanada aufwachsen und leben würden? Wären wir dann auch so zart besaitet?
Ich denke nicht. Aber es ist nun einmal die Mentalität des Deutschen alles in Recht und Ordnung zu wissen und sich danach zu richten. Und wir projezieren diese Mentalität einfach auf andere Länder und erwartet das sie ebenso handeln. Wir wollen also anderen unseren Willen aufzwingen. Ist das rechtens? Ich denke nicht.

Wenn also ein Züchter außerhalb Deutschland der Meinung ist er hat das genetische Wissen , wie auch die Kompetenz eine solche Verpaarung zu machen, dann soll er doch. Der Mensch macht Fehler um daraus zu lernen. Zudem können solche Erfahrung auch der Forschung dienen. Leider lässt uns eine amerikanische Genetikerin und Veterinärmedizinerin die ebenfalls Collies züchtet nicht an ihren Forschungen bezüglich der doublemerle teil haben. Zumindest nicht in so umfangreichen Publikationen, dass es auch für uns neueste Erkenntnisse gibt. Stattdessen stürzt man sich auf solche Begebenheiten wie der jetzige Fall um alles zu hinterfragen und zu lästern. Da werden Sachen die Jahre zurück liegen hervor geholt. So z.B. ein in den USA sehr erfolgreicher blinder doublemerle   Show und Deckrüde, welcher leider dieses Jahr im Alter von 11 Jahren über die Regenbogenbrücke gegangen ist. Wenn man das Zucht -/ Haltungs- und Show Wesen in den USA nicht persönlich kennt, sondern sich seine Meinung auf Grund von Halbwahrheiten und Veröffentlichungen bildet, der sollte sich bitte erst gründlich informieren ehe er irgendwo unqualifiziert Kommentare abgibt.


Ahnentafeln wozu brauch man das?????

Nun ganz einfach, ein einfacher Hundebesitzer hat so den Nachweis, dass sein Welpe aus einer kontrollierten Zucht kommt. Er erfährt so wer die Eltern, Großeltern, Ur-Großeltern usw. sind. Dank dem Internet kann er sich diese sogar größtenteils auf Fotos anschauen.

Spezieller ist das schon bei Züchtern. Ein guter Züchter kann sehr viel aus einer Ahnentafel lesen. Nicht nur was an Untersuchungen gemacht wurde, sondern eben auch was einfachen Hundehaltern verborgen bleibt. Wie eng ist die Linienzucht? Kann man daraus eventuell auf bestimmte Merkmale zurück verfolgen? Ist es eventuell sogar möglich Krankheiten die nicht untersucht aber bekannt geworden sind, zurück zu verfolgen?
Ein kleines Bsp.
Rüde X und Hündin C werden miteinander verpaart. Beides sind hervorragende Rassevertreter und er ist sogar schon Champion. Das verspricht also ein sehr guter Wurf zu werden. Auch vom Pedigree passt es gut da es in die Linienzucht auf einen speziellen Champion geht. Die Welpen werden geboren und sind richtig toll. Auf einmal macht sich bei allen Welpen eine spezielle Haut/Nervenerkrankung bemerkbar. Als Züchter kämpft man und investiert tausende von Euro um die Welpen zu retten, was auch gelingt. Alle werden gut vermittelt, natürlich nicht in die Zucht, denn man möchte als seriöser Züchter nicht das sich so etwas weiter verbreitet und man als Schuldiger da steht.
Aber man überlegt nun, was ist passiert. Woran liegt es? An der Hündin? Am Rüden? Man hört sich um und erfährt das bei noch anderen Züchtern die den Rüden genutzt haben, dasselbe passiert ist. Aber es gab auch genug bei denen nichts wahr. Also woran könnte es gelegen haben? Nachdem man sich das Pedigree des Wurfes noch einmal vorgenommen hat, ist es genau das warum wir uns eigentlich den Rüden X rausgesucht haben, nämlich die Linienzucht. Ein bestimmter Rüde kommt im gesamten Pedigree ( Ahnentafel) 4x vor. es wurde zwar immer mal andere Linien dazu genommen, aber das hat wohl nicht gereicht.
Wie uns die Genetik gelehrt hat, ist leider für vieles was an Erkrankungen vererbt wird der Rüde zuständig. In dem von uns genannten Beispiel ist es ganz offensichtlich, da der Champion Rüde auf den in Linie gezogen wurde, immer auf der väterlichen Seite zu finden war. Bei Rüde X war er doppelt der Großvater (mutter und Vater) bei Hündin C der Großvater väterlicherseits. Gut mir liegen jetzt nicht die Pedigrees der  anderen Würfe vor, aber auch das liesse sich nach verfolgen, ob auch hier Linienzucht auf diesen Rüden oder aber aus dessen Linie gemacht wurde.Genau so verhält es sich eben auch mit körperlichen Merkmalen.
Von daher ist es immer wichtig für einen Züchter ein lang zurück verfolgbares Pedigree (Ahnentafel) zu haben. Und man muss natürlich auch in der Lage sein dies zu lesen und die Hunde dazu wenigstens bildlich zu kennen.

Ich sehe leider immer noch Züchter die sich mit solchen Themen überhaupt nicht auseinander setzen. Da wird wild drauf los verpaart, nur weil einem der Rüde gefällt und vielleicht noch die Untersuchungsergebnisse stimmen. Aber das war es dann auch. Da werden sich keine Gedanken gemacht ob die Typen überhaupt zusammen passen, oder ob es im Gegensatz dazu vielleicht zu eng wird. Für mich sind dies keine Züchter, sondern Möchtegerne die sich keinen Gedanken um das Thema Zucht und Genetik (außer was Gentests angeht) gemacht haben. Auch wenn sich jetzt viele auf den Schlips getreten fühlen, es entspricht nun mal der Wahrheit. Lernt Pedigrees zu lesen, nehmt euch den Standard vor und dann erst dann züchtet.



Hundezucht und Tierschutz geht das überhaupt?

Ja es geht sehr wohl.

Ein verantwortungsbewusster im Verein züchtender Hundezüchter, wird  kontrolliert. Erstens vom Verein, indem alle zur Zucht verwendeten Hunde bestimmte Untersuchungen nachweisen müssen, damit mit diesen überhaupt gezüchtet werden kann und darf. Zweitens durch das veterinäramt. Ab 3 gebärfähigen Hündinnen (laut TschG 8 Monate - 8 Jahre) sollte eine beim Veterinäramt angemeldete  und kontrollierte gewerbsmässige Zucht vorliegen. Eine gewerbsmässige Zucht hat auch nichts mit gewerblicher Zucht zu tun. da ist ein kleiner aber feiner Unterschied. eine Hobbyzucht kann daher durchaus auch eine gewerbsmässige Zucht sein. Eben nur dadurch weil 3 Hündinnen vorhanden sind.
Ein verantwortungsbewusster Züchter wird seine Welpen oder auch " aussortierten" Hunde ( durch irgendwelche vom Zuchtverband und im Standard verankerten "Fehler" ) immer mit Rückkaufrecht und Vetrag verkaufen. Leider, nutzen dies die wenigsten Hundehalter und verkaufen Ihre Hunde lieber selber weiter. So dass diese irgendwann im Tierheim landen. Leider sind dann auch die Tierheime nie daran interessiert den Züchter zu informieren. Obwohl es so ein leichtes wäre,z.b. ausgesetzte Hunde zu zu ordnen, und ein guter Züchter mit Sicherheit keinen seiner Hunde im Tierheim sehen will. ( Ein Schelm der dabei böses denkt, warum Tierheime nicht mit Züchtern zusammen arbeiten.-)
Ein verantwortungsbewusster Züchter wird seine Welpen auch nur gechipt und registriert verkaufen, eben, damit er schnellstmöglich informiert  wird und helfen kann Besitzer ausfindig zu machen.

Warum gibt es dann so viele Hunde im Tierheim oder im Tierschutz?

Ganz einfach, leider gilt in vielen Köpfen immer noch die Faustregel, eine Hündin soll 1x in ihrem Leben Welpen haben. Also wird dann eben mal schnell, der Rüde eines Bekannten drauf gesetzt und die Welpen im Internet für kleines oder auch großes Geld als Edelmischung verkauft. Ohne sich überhaupt Gedanken zu machen, was evtl in deinem Rassehund für Erkrankungen stecken können, ob die Zuchtpartner körperlich wie auch wesenstechnisch zusammen passen. Denn genau das schreibt die Rassehundezucht ja vor.
Gut es gibt dann auch welche die wenigstens 2 Hunde ein- und derselben Rasse verpaaren, die Gründe dafür sind sicherlich vielfältig. Bei Modehunderassen kann man aber getrost davon ausgehen, dass einfach Geld damit verdient werden soll. Solche Rassehunde sind dann meist ohne Vereinspapiere und ohne Untersuchungen, der Elterntiere "günstiger" zu haben.
Sicherlich passiert auch einem guten Hundezüchter mal ein Unfall, wir sind nun mal auch nur Menschen und  unsere Tiere eben das was sie sind Tiere die ihrer Natur folgen. Aber  auch hier wird ein verantwortungsbewusster Züchter immer Rede und Antwort stehen, Kopien der Ahnentafeln und Untersuchungsergebnisse mitgeben und haargenau den selben Kaufvertrag verwenden wie für seine Welpen mit Papieren.

Dann gibt es aber auch noch Hunde die über den Auslandstierschutz kommen. Meist irgendwelche Straßenhunde, die eingefangen wurden und mit haarsträubendsten, mitleiderregenden Geschichten über Tötungsstationen ebenfalls über das Internet verkauft werden. Meist auch viel leichter als irgendein Tierheimhund.  Ob man damit den Hunden wirklich einen Gefallen tut, sei mal dahin gestellt. Viele davon leben schon seit Generationen auf der Straße, sind dort geboren und halbwild. Diesen Hunden wird aus falsch verstandener Tierliebe ihre Freiheit genommen und sie werden in Massen nach Deutschland gebracht. Wenn sie dann nicht schon bei der Übergabe entlaufen, so dauert es doch meist nicht lange, das auch sie wieder ausgesetzt werden oder im Tierheim landen.
Etwas anders sieht es da bei Rassehunden aus, auch in anderen Ländern gibt es Massenvermehrer die darauf spezialisiert sind billig Welpen nach Westeuropa zu verkaufen. Hat ein solcher Zuchthund ausgedient, landet er oft auch in einer Tötung. Diese Tiere kennen meist keinerlei Zuwendung, keine Leine, kein spazieren gehen , nichts was hier so alltäglich ist. Ich bin bestimmt die letzte die solch einer armen Seele ein Zuhause verwehren würde.
Doch in erster Linie sollte Auslandstierschutz vor Ort betrieben werden. Aufklärungsarbeit nennt man das auch. Straßenhunde sollten sterilisiert (nicht kastriert) wieder freigelassen werden, Futterstellen eingerichtet, und die Bewohner dazu motiviert werden sich darum zu kümmern. Vermittlungen sollten aller erstens im eigenen Land stattfinden und nicht ins Ausland. Hier sind meines Erachtens nach auch die Rassehundezuchtvereine der FCI in den jeweiligen Ländern gefragt, sich mit einzubringen. Meist gibt es auch bei den Vereinen Vermittlungsstellen für Rassehunde. Es muss also nicht immer ein Welpe sein. Zudem gibt es z.b. für den Collie die Seite:

www.colliessucheneinzuhause.de

Man sieht, nicht ein Hundezüchter ist verantwortlich für das Elend sondern immer einzelne Personen. Und Tierschutz und Hundezucht sind durchaus zu vergleichen und vereinbar.

das Grooming

Es gibt viele Colliebücher, in den meisten den steht drin, dass der Collie eine pflegeintensive  Rasse ist. Dabei kann man das gar nicht so allgemein sagen. Es kommt auch hier immer auf den Typ an, und ob der Collie nur Familienhund oder Show- und Zuchthund ist.
Ich selber habe 2 sehr pflegeleichte Collies, die wirklich nur im Fellwechsel intensiver gebürstet werden müssen. ansonsten reicht es 1x im Monat gründlich bürsten. Das einzige worauf ich bei diesen beiden immer achte ist, das die Ohrenhaare nicht zu lang sind (manche lieben aber gerade diese langen Flusen) und die Haare an den Pfoten  immer kurz gehalten werden. Erstens sieht ein Collie mit langen Pfotenhaaren ungepflegt aus und zweitens setzt sich da sehr schnell Dreck rein welcher schnell dazu führt das die Hunde "unrund" laufen.
Allerdings habe ich auch ein pflegeintensives Modell und man glaubt kaum es ist meine Amerika - Import- Hündin. Wer mal das Gerücht in die Welt gesetzt hat der Amerikaner wäre pflegeleichter , hatte keine wirkliche Ahnung. Dazu ist mein Girlie auch noch weiß und hält so gar nichts davon Werbung für Persil machen zu wollen. Meist wälzt sie sich zu gerne in irgendwelchen Sachen oder springt (ja es gibt auch Wasser liebende Collies) in den dreckigsten Tümpel.
Das einzige was stimmt ist, das das Fell des Collies quasi selbst reinigend ist. Nach einem , im Hebrst und Winter fast täglichen, Schlamm- Modder- Spaziergang lässt man den Dreck einfach trocknen und bürstet ihn dann aus.
Ich werde in Abschnitten mit Fotos hier versuchen ein wenig das Grooming zu erklären. Wer sich nicht selber ran traut, fragt bitte entweder seinen Züchter, oder schaut ob er in der Nähe einen guten Hundefriseur hat, welcher sich aber bitte mit Collies auskennen sollte.
Und bitte bitte bitte lasst euch nicht dazu überreden einen Collie zu scheren, ihr tut damit weder Euch noch dem Fell einen Gefallen. Schon gar nicht wenn man selbst nach dem Scheren,warum auch immer, nicht dran bleibt und das Fell pflegt.

Das Equipement :




Mason Pearson junior für das finish
Maxi Pin soft 20mm Stifte zum ausbürsten der Unterwolle
Maxi Pin 27mm Stifte für den Kragen
Striegel mit festen Zinken ebenfalls für den Fellwechsel
Drahtbürste klein für die feinen Haare hinter den Ohren
Entfilzungsharke zum entfernen von Knoten
Kamm mit rotierenden stiften ebenfalls gut zum entknoten
Effilierschere einseitige Zahnung
Haarschere
Akkurhaarschneider
Alcopads zum reinigen der Ohren

Ich habe natürlich noch vieles mehr aber das ist mein Hauptequipement. Bitte bei Langhaar Collies keinen Furminator benutzen, dieser schneidet das Deckhaar ab!!!! Für Kurzhaarcollies aber durchaus eine gute Alternative im Fellwechsel.
Ich habe auch mit Absicht die Markenprodukte aufgeführt, weil diese einfach langlebiger sind. Manche Colliebesitzer haben sie Jahrzehnte. Also macht sich das Geld durchaus bezahlt!!

Zusätzlich zu dem oben angeführten Equipement gehört für mich noch folgendes dazu:
 ( Bilder folgen noch)


Shampoo PSH smooth Keratin
Chris Christensen white shampoo (für weiße Collies)
Conditioner PSH smooth Keratin
Haaröl (Wunderöl von fructis o.ä.)
Osis+ Dust it Puder von Schwarzkopf
Japantape oder Copydexkleber zum Ohrenkleben
weißcreme zum kaschieren von Pigmentflecken
kalkpuder um dreckige Pfoten zu kaschieren

Bevor der Hund gebadet wird bitte unbedingt zuerst durchbürsten, damit keine Knoten vorhanden sind, diese verschlimmern sich. Bereits lose Unterwolle vermattet.
Ich empfehle auch jeden der eher ein solch pflegeintensiveren Collie hat sich einen Hundefön zuzulegen, erstens geht es einfach schneller wie mit einem normalen Fön und zweitens kann man diesen auch mal dazu nutzen im Fellwechsel die lose Unterwolle auszupusten ( bitte draußen !!) Ab und an gibt es ein sehr gutes Modell mit 2800 Watt bei ebay für 50€ ansonsten beginnen diese Modelle bei 70€

Hier seht ihr wir bei einem amerikanischen Collies die Pfote  und Federn gegroomt sein sollten :

Vorderlauf                                                             Hinterlauf







...Fortsetzung folgt

...schon wieder ein Gentest?!

... aber wie ich finde diesmal ein wesentlich wichtiger als DM oder MDR1 weil die Folgen viel weit reichender sind. Die Collie Health Foundation in den USA hat schon länger Untersuchungen zur Dermatomyosis beim Collie durchgeführt und kann nun einen Gentest auf diese Erkrankung vorlegen.

Was ist Dermatomyosis ?

Derma = Haut Myo = Muskeln Sitis = Entzündung Auf gut deutsch: Haut und Muskelentzündung Bei der Dermatomyositis funktioniert die körpereigene Abwehr nicht so wie beim gesunden Hund. Das Abwehrsystem hat Schwierigkeiten – Keime und Viren zu stoppen. Sie dringen schneller in die feinsten Blutgefäße ein und so kommt es zu Entzündungen. Durch die Entzündungen erfolgt an dieser Stelle eine Unterversorgung mit Nährstoffen und dadurch entsteht letztendlich die Zerstörung der Muskelzellen. Bei dieser Zerstörung entsteht eine Eiweißverbindung die im Blut nachgewiesen werden kann. Dieser Wert ist ein erhöhter CK-Wert. Sind es jedoch nur rote Hautflecken, die auf ein Anfangsstadium hinzeigen können, ist der Nachweis im Blut nicht möglich. In sehr schweren Fällen kann die Dermatomyositis zum Tod führen. Wir haben mit einigen Tierklinken gesprochen, bei denen um die 50 Hunde jeden Tag ein und ausgehen. Die DM ist kaum, fast überhaupt nicht diagnostiziert worden. Sie ist eher als unbekannt eingestuft. und oft wird eher auf Lupus, Demodex oder Leishmaniose getippt.
Falsche Diagnosen werden hier also sehr oft gestellt.

Betroffene Rassen sind überwiegend Collies aus amerikanischen Linien ( was ich so nicht unterschreibe), des weiteren Chihuahua, American Bulldogs, Australien Sheperds, Corgis, Bobtails, Shelties ( hier gilt das defintitiv für beide Typen amerikanisch wie auch british) , Bordercollies, Schäferhunde, Mischlinge – um nur einige zu nennen. Bis auf den Collie ist es bei den anderen Rassen sehr selten ( auch dies würde ich so nicht unterschreiben, da wie schon weiter oben gesagt die Dunkelziffer wegen falscher Diagnosen mit Sicherheit viel höher liegt). Hierzu sei noch zu sagen, dass es nicht auf den Farbschlag ankommt, es kann jeder betroffen sein.
 Die Krankheit tritt überwiegend im Welpen- und Junghundalter auf. Sie macht sich bemerkbar durch Hautrötungen, Krusten, Pusteln, Haarverlust, Bläschen oder auch schmerzfreie Geschwüre. Oftmals wird das Anfangsstadium als Ekzem oder Allergie ausgewiesen. Jedoch geht es ohne Juckreiz vonstatten. All die Anzeichen, die auf Dermatomyositis hinweisen sind im Gesicht (um die Augen herum, Schnauze und Schnauzrücken), Schwanzrute, Ohren (Verkrustungen in den Ohren) und an den Gliedmaßen (Vorder- und Hinterbeine und Pfoten) zu finden. Die DMS kann abheilen. Es bleiben jedoch Narben zurück. In der schwersten Form kann Dermatomyositis zu Muskelschwäche und Muskelschwund führen. Vor allem ist die Kaumuskulatur betroffen. Der Hund bekommt starke Schwierigkeiten beim Fressen bis hin zur Nahrungsaufnahmeverweigerung. Auch kann die Speiseröhre mit in Leidenschaft gezogen werden. Die Krankheit kann heilen und tritt dann wieder in Schüben auf. In sehr schweren Fällen kann sie zum Tod führen. Mit Dermatomyostis befallen Hunden sollte nicht gezüchtet werden, da sie sich vererbt.

 Nach dem heutigen Standpunkt geht man davon aus, dass die DM autosomal dominant vererbt wird. Das heißt, dass bereits ein mutiertes Gen auf einem der beiden homologen Chromosomen (nicht auf dem Geschlechtschromosom) zur Merkmalsprägung führt. Es ist unabhängig, ob das defekte Gen vom biologischen Vater oder von der biologischen Mutter vererbt wurde. Das heißt, bei den Nachkommen können 50% das defekte Allel erben oder Träger sein. Sind beide Elternteile daran erkrankt und ein Elternteil ist heterozygot (mischerbig), dann steigt die %Zahl auf 75 an. Ist ein Elternteil davon homozygot (reinerbig) dann können im Wurf alle Welpen befallen sein. An erster Stelle der Heilung steht, das Immunsystem zu stärken. Der Hund sollte Stress vermeiden, von Rudelhaltung ist abzuraten. Kastration, Medikamente, Impfungen, Läufigkeit können zum erneuten Ausbruch der DMS führen. Auch kann durch andere Erkrankungen die Dermatomyositis ausbrechen, sozusagen als Nebeneffekt, bzw anders herum die DMS kann andere Erkrankungen hervor rufen. Ein DM-befallener Hund, sollte die direkte Sonne meiden. 

Im Moment ist der Gentest nur über die Collie Health  Foundation zu beziehen. Er kostet 180 $ für Nichtmitglieder und bis 31.12.2016, 60$ für Mitglieder. Angefordert werden kann er über folgende Email Adresse:  jacquee@g.clemson.edu

Import von Collies

Da sich inzwischen viele auch mit dem Thema befassen , Collies zu importieren, möchte ich heute mal ein paar Fragen dazu beantworten,

Ich gehe da jetzt mal ganz explizit auf die USA ein, da ich da eigene Erfahrungen habe. Innerhalb Europas ist das auch in dem Maße kein Problem, da man hierfür nur den blauen EU-Heimtierausweis brauch und eine gültige Tollwutimpfung. Bei Welpen bedeutet dies 12.Woche impfen + 21 Tage bis zur Gültigkeit. Das heißt Mindestalter 16.Wochen.

Dies gilt natürlich auch für Welpen oder erwachsene Hunde die aus den USA importiert werden. Bereits geimpfte erwachsene Hunde müssen natürlich wenn sie regelmäßig geimpft wurden die 21 Tage Frist nicht einhalten. Zudem müssen Hunde mit einem Microchip gekennzeichnet sein.

Nun aber zu den Feinheiten. Sagen wir mal man hat den Züchter seines Vertrauens gefunden , oder auch den wo man gerne etwas kaufen möchte. Nun nimmt man Kontakt auf. Als aller erstes, bitte erwartet nicht das die Amerikaner uns sofort zurück schreiben. Da kann meist gut und gerne eine Woche vergehen oder aber man bekommt gar keine Antwort. Dann kann es an verschiedenen Punkten liegen warum. Viele amerikanische Züchter versenden nicht. Erstens weil sie keine Genehmigung dafür haben und zweitens weil sie auch gar nichts über die Bestimmungen wissen und sich auch nicht informieren. Daher würde ich allen raten entweder man plant selber zu fliegen , was durchaus die günstigste Variante ist, oder man beauftragt einen Petshipper. Ein Petshipper ist eine Firma die sich erstens mit den Bestimmungen auskennt und zweitens meist auch alles erledigt, es gibt aber auch welche die einfach ihr Personal zur Verfügung stellen , welche die Hunde am Flughafen in den USA in Empfang nehmen, auf ihren Flug buchen und mit den Hunden hier rüber fliegen.
Auch hier gilt der billigste ist nicht automatisch der Beste. Preise vergleichen macht aber durchaus Sinn.

Nun zu den Preisen in Amerika. Natürlich variieren diese genau wie bei uns , da die Amerikaner in Pet und Show/Breed unterscheiden. Klar kann man auch mal das Glück haben und einen guten Collie zum Petpreis bekommen, aber das ist eher selten und deutet dann eher auf eine Puppymill (Vermehrer) hin. Ansonsten variieren die Preise zwischen 1000 US Dollar und 3000 US Dollar für Champions kann es auch gerne mehr sein. Oftmals versuchen auch einige erst einmal zu schauen was denn jemand bereit ist auszugeben. Das bedeutet das ein Preis von 3000 US Dollar in den Raum gestellt wird, aber durchaus Verhandlungsgeschick gewünscht ist. Aber und auch das muss gesagt werden es gibt auch Züchter die immer sehr hohe Preise verlangen und es muss jeder mit sich selbst ausmachen , ob er bereit ist den Preis zu zahlen. Denn um seinen Traum Collie in Amerika zu bekommen muss man viele viele Emails schreiben und Kontakte pflegen. Oft werden auch Referenzen erwartet, also jemanden der genau weis wie ihr lebt und was ihr mit euren Collies macht.

Und eines noch es bringt nichts irgendwelche Facebook Bekanntschaften vorzuschieben, schon gar nicht ohne diese zu fragen. Das geht mit Sicherheit nach hinten los. Auch wenn ihr wisst das derjenige gute Beziehungen in die USA hat. Seit euch gewiss ihr landet schneller auf der schwarzen Liste wie Euch lieb ist!!!

Gehen wir mal davon aus ihr habt euren Traum Collie gefunden und auch der Züchter will ihn euch verkaufen, was ist außer Impfung und Microchip noch zu beachten? Als nächstes braucht ihr ein tierärztliches Gesundheitszeugnis, dies ist ein Formular welches man beim auswärtigen Amt downloaden kann . Ich kopiere aber mal den amerikanischen Link hier herein, das ist einfacher, so kann man diesen auch weiter leiten.

 USDA Amerika

Hier stehen alle Instruktionen und die Formulare zum download bereit je nach dem welche Form der Reise geplant ist.
Wenn dies alles getan ist steht einem Import nichts mehr im Wege.

Nochmal zu den Kosten:

Welpe / erwachsener Hund  ab                                      800 US Dollar aufwärts
Tierarztkosten (impfen,chip, USDA)                            100 - 150 US Dollar
Transportbox die größte für den Collie                         130 US Dollar
AKC Pedigree                                                                40 US Dollar
Flug meist im Frachtraum                                              200 - 400 US Dollar begleitet bis 800 USD
                                                                                        unbegleitet

Falls ich etwas vergessen haben sollte trage ich das natürlich nach.

Ihr seht es ist nicht einfach und auch kostspielig einen guten Collie aus Amerika zu holen. Aber das gilt nicht nur für amerikanische Zuchten, sondern von überall. Und es sollte auch klar sein andere Länder andere Aufzuchtmethoden. Die meisten bekannten Züchter in den USA haben sogenannte Kennels, Hundehäuser mit Ausläufen. Also nix mit Hausaufzucht und betüteln von Anfang an.


Altes Thema neu erklärt

CEA ( Collie Eye Anomalie) für Dummies


Man kann als Züchter ja nicht immer davon ausgehen, dass Welpenkäufer und Interessenten für bestimmte Rassen, auch das Wissen bzw. das Interesse an Genetik haben, welches man normalerweise bei einem guten Züchter voraussetzt.
Daher habe ich mir mal überlegt wie man bestimmte vererbbare genetische Veränderungen ( Krankheiten kann man dazu ja nicht sagen, auch wenn der geläufige Begriff Erberkrankung ist) für jeden auch, den Begriff Stutzigsten erklären kann.

Wie schon gesagt die Collie Eye Anomalie ist keine Krankheit in dem Sinne wie es der Duden erklärt.

Krankheit = körperliche, geistige oder psychische Störung, die an bestimmten Symptomen zu erkennen ist.

Sondern eine Anomalie des Augenhintergrundes.

Anomalie = Abweichung vom Normalen, Abnormalität. Biologisch/medizinisch : körperliche Fehlbildung

Das heißt der Augenhintergrund eines betroffenen Tieres weist genetisch bedingte Veränderungen auf, meist eine viel höhere Verzweigung von Blutgefäßen (Adern) Kolobomen ( Spaltbildung im Augenhintergrund, bis hin zu Ablösungen der Netzhaut. Diese Veränderungen bleiben ein Leben lang so wie bei der Untersuchung festgestellt.Es gibt also weder eine Verbesserung noch eine Verschlechterung. Erst bei der Feststellung von Kolobomen kann es zu einer Beeinträchtigung der Sehkraft kommen. Nur bei der Netzhautablösung erblindet das betroffene Tier.


Schon vor 10 Jahren wurde bereits soweit in den USA geforscht, dass es inzwischen einen Gentest auf Collie Eye Anomalie gibt. Aber Vorsicht dieser beinhaltet wirklich nur die leichte Form der CEA. Inzwischen geht man davon aus das andere Faktoren und Gene zusätzlich für die Entstehung von Kolobomen verantwortlich sind. Derzeit sucht daher die Forschung Tiere die genetisch als CEA frei getestet wurden, aber dennoch bei der klinischen Augenuntersuchung Kolobome diagnostiziert bekommen haben.

Es ist daher empfehlenswert darauf zu achten, dass auch als genetisch frei getestete Hunde im Welpenalter eine klinische Untersuchung bei einem Augenspezialisten vorweisen können. Genauso gilt umgedreht, Welpen die nur klinisch untersucht sind , sind nicht automatisch genetisch frei für CEA. Also wenn dann beides, klinisch und genetisch untersuchen lassen,nur dann kann man sagen dieser Hund hat keine CEA.

Die Vererbung der CEA!

Mit den obligatorischen Fachbegriffen, schmeiße ich jetzt mal nicht um mich das verwirrt nur.
Daher auch hier ganz einfach. Man stelle sich das ganze wie ein Puzzle vor. Nur wenn alle Puzzleteile vorhanden sind, sagt man dieser Hund hat genetisch CEA ( was nicht automatisch wie oben beschrieben auch klinisch der Fall sein muss) Fehlt auch nur 1 Puzzleteil gilt dieser Hund nur als Träger der CEA. Man weis aber auch dass die Puzzleteile genau passen müssen um ein Bild zu ergeben, daher ist es durchaus gang und gebe, das auch bei der Verpaarung von 2 Trägertieren keine Anomalie entsteht, da die Puzzleteile nicht passen. Dann sind dies wieder nur Träger, da sie ja nur ein paar Puzzleteile haben. Es gibt aber auch Welpen aus so einer Verpaarung die alle Puzzleteile passend abbekommen, das sind dann die genetisch betroffenen Tiere und es gibt Welpen, die gar keine Puzzleteile abbekommen, diese sind dann genetisch frei. Wahrscheinlich klingt das für jemanden der noch nie ein Puzzle gespielt hat auch wieder sehr kompliziert, aber einfacher lässt es sich wirklich nicht erklären. Dann sollte derjenige sich mal daran setzen ein Puzzle zu spielen um es zu begreifen, oder in der Schule bei der Behandlung der Mendelschen Gesetze in Biologie besser aufpassen !!!


Diese Vererbung gilt für alle derzeit bekannten genetisch testbaren Defekte !!!!! Nur wenn die Puzzleteile ( Gene) farblich und von der Form her ineinander passen und das richtige Bild ergeben, nur und nur dann ist der Defekt vorhanden. Nur der kleinste farbliche Abweicher sorgt für ein unregelmäßiges Bild und bedeutet daher das entweder das betroffene Tier gar keine Anzeichen und Abnormalitäten zeigt oder eben gleich alle und dadurch erblindet. Dies ist dann das im Moment noch unerforschte Gebiet der Epigenetik. 

Begrifferläuterung der Gentestergebnisse:

affected = betroffen, das bedeutet, der Hund trägt das ganze Puzzle in sich
carrier = Träger, das bedeutet, der Hund hat nur ein paar Puzzleteile
normal, non carrier, clear = das bedeutet, der Hund besitzt dieses Puzzle gar nicht 

..gerade noch das Thema gehabt...

und schon vermeldet der britische Kennel Club folgende Neuerung. Ab sofort werden Langhaar Collies aus KHC Verbindungen auch als Langhaar Collie registriert und sind für die Zucht zugelassen.
Nun kann auch endlich die FCI und damit auch der VDH und die ihm angehörigen Clubs reagieren und ihre Zuchtordnungen und Zuchtbücher dahin gehend ändern.
Dadurch werden nun auch wieder Kurz x Langhaar Verbindungen möglich, sowie KHC Verbindungen mit langhaarfaktorierten Kurzhaar.

Ein hoch auf die englischen Züchter die das Wohl ihrer Rasse sehen und damit auch den inzwischen in Europa doch sehr engen Genpool, der dringend erweitert werden muss.

Nun heißt es die nächste Hürde in Angriff nehmen und für die Wiederaufnahme des weißen Collies in den Standard kämpfen...

Hoffen wir das es nicht zu lange dauert....

Man lernt nie aus..

Ganz ehrlich, ich habe früher die Collie Revue immer für eine Zeitung gehalten die voll und ganz unter dem Scheffel des VDH steht und habe sie mir daher nie abonniert. Wie man doch irren kann. Durch eine Freundin, habe ich die Möglichkeit gehabt die letzten 6 Ausgaben zu lesen und ich war sehr überrascht wie vielfältig die Themen da sind.
Insbesondere die Züchtervorstellungen, Rück - und Einblicke in das Zuchgeschehen anderer Länder und Berichte aus 130 Jahren Colliezucht haben mich gefesselt und den Wunsch geweckt noch mehr Ausgaben lesen zu wollen. Ich hoffe, ich werde einmal die Möglichkeit haben auch in Collie Revues zu stöbern die noch aus den Anfängen vor 40 Jahren stammen.
Zu schade, das die Collie Revue nach 40 Jahren nächstes Jahr in Rente geht. Gerade wir jungen Züchter können von so viel Erfahrung sehr viel lernen. Immer voraus gesetzt natürlich das man auch lernen will.
Und genau das ist denke ich auch der Zweck dieser Zeitung gewesen. Nicht nur zu informieren sondern auch anzuregen, sich wirklich mit der Rasse Collie, dem Standard und dem Zuchtgeschehen der letzten 130 Jahre  zu befassen um genau dahin wieder zurück zu finden. Zum Ursprung. Zum stolzen wunderschönen Collie, der gerne gesehen war. Nicht nur durch Lassie. Ich erinnere mich selber an meine Kindheit in der DDR und selbst da gab es in unmittelbarer Nachbarschaft Collies. Meine Großmutter hatte eine sable farbene Hündin ( natürlich namens Lassie) die noch heute mein Bild des idealen Collies prägt.
Sicherlich ist der amerikanische Typ sehr nah am Originalstandard geblieben, doch auch hier kristallisiert sich im Moment heraus das klar zwischen Showtyp und Zuchttyp unterschieden wird. Und auch da schleichen sich die selben Fehler ein die die Züchter in Europa schon gemacht haben. Zu Viel Fell, zu kleine Augen, doch es geht auch anders.
Ich habe auch durch die Collie Revue gelernt das gerade auch in Großbritannien oft und inzwischen auch gern der britische mit dem amerikanischen Typ gemischt wird, um eben genau den klassischen Collie wieder hervor zu bringen.
Die einzigen wo mir in meiner bisher kurzen Zuchtkarriere aufgefallen ist das sich der Typ nie geändert hat, weil eben immer wieder Outcross zwischen den Typen gemacht wurde und immer der Standard im Vordergrund stand, sind die Skandinavier. 
Und ich finde das wir uns von diesen Züchtern gut und gerne eine gehörige Portion abschneiden könnten. Dort geht es nicht um Untersuchungsergebnisse und Show Erfolge, nein diese Hunde können noch arbeiten, sind wesensfest und pflegeleicht. 
Wenn wir uns jetzt nur auf die Wissenschaft verlassen und nur noch nach genetischen Werten züchten machen wir es auch nicht besser , wie die die aus dem Collie kurzschnäuzige, schlitzäugige Fellmonster aka Spitz und Chow Chow gemacht haben und diesen Typ auch noch auf Shows vorne platzieren. 
Gottseidank greift hier inzwischen auch die FCI ein und hat ihre Richter angewiesen wieder mehr auf den Standard zu schauen, als auf die persönlichen Vorlieben. Und genau dies merkt man auch wenn man die Showergebnisse in Europa vergleicht. 

Ich würde mir wünschen das die Collie Revue weiter geführt wird, um genau dies zu erreichen, aber das ist in der heutigen Zeit wohl kaum realisierbar. Es war das Herzblut der Herausgeberin das genau diese Zeitschrift ausmacht, und ob es jemals einen geben wird der dies genauso weiter führen oder neu beginnen kann ? Man weis es nicht!!!

Ich kann meinen Followern nur raten, wenn ihr eure Collies liebt, selbst wenn ihr nicht züchtet - lest und lernt. Es gibt so viele gute und umfangreiche Bücher und das Internet, selbst in Facebook kann man immer wieder interessante Artikel lesen. Es kann nur Euch und Euren Collies nutzen. Ich für meinen Teil werde es auf jeden Fall tun, ich werde lesen und ich werde lernen !!!!! 
  

Lang- oder Kurzhaar, oder warum nicht beides?

Wie wir ja nun schon wissen, gibt es nicht nur den Langhaar Collie sondern auch den Kurzhaar Collie. Auch hier wieder in den Typendifferenzierungen Ami und Brite. Aber das soll nicht das Thema dieses Blogs sein, sondern warum es im VDH nicht erlaubt ist beide Varietäten miteinander zu kreuzen.
außer Deutschland ist es mir persönlich nur bekannt das es auch in Österreich und Großbritannien nicht erlaubt ist, und in der Schweiz nur mit Genehmigung. Zumindest was die FCI angehörigen Dachverbände und Clubs angeht.

Um das Dilemma mal etwas zu verdeutlichen in Großbritannien , dem Ursprungsland des Collies, geht die Anzahl der gemeldeten Kurzhaarwürfe drastisch zurück. Inzwischen dürften es nur noch zwischen 200 und 300 Welpen /Jahr sein. Wenn überhaupt. Selbst Kurzhaar Collie Züchter in Großbritannien plädieren dafür die Verbindung wieder zuzulassen und auch den Registrierungsstatus dahin gehend zu ändern das in Kurzhaarwürfen gefallene Langhaar Welpen nicht als Kurzhaar eingetragen werden.

Quelle: http://www.smoothcollieclubofgreatbritain.com/smoothroughbriefing.pdf


Ehe natürlich die Frage aufkommt wie können bei Kurzhaarcollies  Langhaar Welpen geboren werden erkläre ich mal kurz die Vererbung

Langhaar x Langhaar = 100% Langhaar
Langhaar x Kurzhaar reinerbig = 100 % Kurzhaar langhaarfaktoriert (rf - rough factor)
Langhaar x Kurzhaar rf  = 50% Langhaar und 50 % Kurzhaar rf
Kurzhaar reinerbig x Kurzhaar reinerbig = 100% Kurzhaar reinerbig
Kurzhaar reinerbig x Kurzhaar rf  = 50 % KHC reinerbig und 50% KHC rf
Kurzhaar rf x Kurzhaar rf  = 25% Kurzhaaar reinerbig, 50 % Kurzhaar rf und 25% Langhaar

und das ganze zum besseren Verständins noch in Bildern


                                                                    



  • Warum wird immer nur nach genetischen Tests über Gesundheitswerte gefragt? Die Gentests auf Haarlänge und Haarfarbe gibt es schon viel länger. 
  • Wo ist das Problem bei einer Lang/ Kurzhaarverpaarung die Fellvererbung den KHC vorher und die Welpen dann ebenfalls zu testen?
  • Warum sträubt man sich die Zuchtbuchprogramme dahin gehend zu ändern die Felllänge mit aufzunehmen?
Wir jammern ja schon das die genetische Vielfalt beim Langhaarcollie abnimmt, aber der Kurzhaar ist davon noch viel mehr betroffen. Und wenn ich dann die genetischen Gesundheitswerte anschaue, gibt es bei den Kurzhaar viel mehr CEA normal wie beim Langhaar, dafür aber beim Langhaar mehr MDR1 +/+ , warum sträubt man sich dann also die Varietäten wieder zusammen zu führen? Es gäbe doch nur Vorteile:
  1. Der Genpool würde wieder größer, da mehr Outcross gemacht wird
  2. Die genetischen Gesundheitswerte würden sich schlagartig in beiden Varietäten verbessern
  3. Der Aufwand gegenüber dem Nutzen ist doch wesentlich geringer, als angenommen

Also lasst uns doch alles dafür tun beide Varietäten zu erhalten und zu verbessern, erlaubt wieder Kurz x Langhaarverpaarungen !!!!!!


Warum Deckrüden nicht so funktionieren wie wir es wollen...

Diesmal muss ich mich wirklich schwer zurück halten. Da wird von einem Züchter ein Jungrüde (18 Monate ca.) verkauft, weil er nicht deckt. O-Ton er ist zu dumm dazu. Er ist aber gesund, hat Top Werte, deckt halt eben nur nicht.
Wie sie auch jetzt noch nachträglich zugibt wusste sie sogar schon das dieses "Problem " auftreten könnte, da sein Großvater erst mit 3 Jahren das erste mal frei gedeckt hat.
Natürlich soll dieser Rüde schon aus Prinzip nicht zu Züchtern. 
Wobei ich mir dann sage, da hat wohl jemand bedenken dass er doch decken kann.
Als Züchter sollte ich mich doch wenigstens mit dem Rudelverhalten auskennen. 
Wenn keine gesundheitlichen Mängel vorliegen, gibt es 2 Möglichkeiten .
1. Es ist ein Spätentwickler. Gibt es ja auch bei uns Menschen und gerade wenn in Linie gezogen wird, hat man eben sowas schon mal dabei.
Und 2. Wenn man sich ein Wolfsrudel anschaut, da decken rangniedrige Rüden auch nicht. Sie dürfen gar nicht.

Also was kann es nun sein? Ich für meinen Teil gehe mal davon aus das hier evtl. beide Möglichkeiten vorliegen, da bekannt ist das schon der Großvater erst spät den Trieb entwickelt hat ( wobei ich auch da wiederum eher denke das es am eingreifen der Menschen liegt, und es sich auch noch um einen rangniedrigeren Rüden handeln könnte, da ja bereits mehrere erfahrene Deckrüden vorhanden sind.
Was meine ich damit das solches Verhalten auch durch uns Menschen gefördert wird? 
Nun gehen wir mal in die USA dort fangen die meisten Rüden mit 10 Monaten, also mit erreichen der Geschlechtsreife, an zu decken. Dabei wird aber oft genug auch nachgeholfen, mit Frischsamen Entnahme . Soll heißen der Rüde deckt gar nicht im Natursprung sondern ihm wird beim Tierarzt das Sperma entnommen.
Dann wiederum gibt es aber auch Rüden, die so eine enge Bindung zu ihren Besitzern haben, dass sie nur decken wenn der Besitzer dabei ist und Hilfestellung gibt. Oder eben anders herum dass der Rüden so eingeschüchtert von der Anwesenheit des Besitzers ist, dass er nicht deckt. 
Man kann hier also nur spekulieren was wirklich der Grund ist, aber ich persönlich finde es ist ein Armutszeugnis von diesem Züchter den Rüden abzugeben, weil er zu dumm zum decken ist. Erst recht, weil dann trotzdem noch die Auflage besteht nicht zum züchten.  😡😡😡😡😡

...denn sie wissen nicht was sie tun. ..

Oder vielleicht doch?

Fest steht auch Züchter unterhalten sich untereinander und dann insbesondere über andere Züchter. Das Hauptthema sind dann meist natürlich irgendwelche Verpaarungen und nicht selten fällt dann der Satz: "diese Verpaarung hätte ich niemals gemacht" !!!

Besonders häufig kommt das natürlich vor wenn amerikanischer Typ mit dem modernen britischen Typ kombiniert wird, aber auch wenn innerhalb dieser beiden Typen Linien zusammengeführt werden. Nun dann schauen wir mal darauf was einen Züchter bewegen könnte, gerade eine solche Verpaarung zu machen.

In erster Linie werden Zuchthunde nach dem Phänotyp also dem äußeren beurteilt. Oftmals kennen die meisten Züchter Deckrüden oder auch Hündinnen nur von Bildern, und wir wissen alle das bei der heutigen Technik so gut wie jeder Hund auf Bildern toll aussehen kann. Besonders dann wenn man noch einen Profifotografen hinzu gezogen hat, der genau weis wie man den Hund ins rechte Bild rückt, und evtl im nachhinein noch das ein oder andere bearbeiten kann.
Sieht man diesen Hund dann in Natura kann es ganz schnell anders aussehen, und man fragt sich was einen bewogen hat diesen Hund auszuwählen. Das gilt natürlich auch anders herum. Hunde die natürlich aus Privathand fotografiert wurden und nicht toll hergerichtet sind, sehen in Natura oft viel besser aus. So zumindest meine Erfahrungen.

Doch zurück zum Thema. Wie schon gesagt der erste Eindruck ist oft entscheidend. Ein guter Züchter weis um die Qualität, aber um die Fehler seiner Hunde und wird bestrebt sein das passende Gegenstück zu finden, um die in seinen Augen optimalen Rassevertreter zu züchten. Der Standard gibt dies natürlich vor, aber es spielt auch eine Rolle ob man eventuell auf Ausstellungen mal vorne mitmischen möchte oder ob es einem reicht das die auserwählten Zuchtanwärter ihre für die Zuchtzulassung benötigten Bewertungen bekommen. Schließlich gibt es genau wie bei uns Menschen auch , Hunde die sich gerne auf Ausstellung zeigen und diese Aufmerksamkeit lieben, aber auch Hunde für die das der pure Stress ist und die es nur für ihre Besitzer mitmachen. klar kann man dies schon bei einem Welpen trainieren, und sollte man auch da die typischen Handgriffe der Ausstellungsrichter durchaus die selben sind die auch ein Tierarzt bei Untersuchungen nutzt. ( ins Maul schauen lassen, Hoden ertasten lassen usw.)

Als nächstes wird ein Züchter wahrscheinlich nach den Gesundheitswerten schauen ( Augen, HD/ED, MDR1 usw.) je nach Vorliebe wird hier die nächste Auswahl getroffen, ob der ausgesuchte Hund zum eigenen passt. Stimmt auch hier alles, wird dann wahrscheinlich das Wesen beurteilt. Ist der Hund offen und neugerig, eher arbeitswillig oder sehr ruhig, eben was man denkt was man gerne in seinen eigenen Welpen wiederfinden möchte. Ist auch dies passend, wird zum nächsten Kritikpunkt übergegangen. Und da wird es für manche wieder kniffelig. Wir schauen uns die Ahnen an.Sind die Hunde vielleicht zu eng miteinander verwandt?  Kennen wir eventuell welche von den Ahnen persönlich, wie beurteilen wir sie? Wie ist die Pigmentierung, wurde rein auf Farbe gezogen oder immer wieder alle Farben untereinander gemischt? Wie sehen die Gesundheitswerte der Ahnen aus , soweit sie bekannt sind? Sind Championtitel errungen wurden usw. usw.

Je nachdem was man sich als Ziel für seinen Wurf gesetzt hat ist es durch all diese Kriterien entweder sehr leicht den geeigneten Zuchtpartner zu finden oder aber auch sehr schwer. Gerade wenn man Typenrein züchten will, wird es zumindest für den Züchter der den Amerikanischen Typ bevorzugt sehr schwer, es sei dann man hat gute Kontakte in die USA. Dann ist aber wiederum die Frage, tut man sich und der Hündin einen Gefallen in dem man die Strapazen eines Fluges auf sich nimmt? Wäre Gefriersperma nicht besser (in den USA aufgrund der größeren Entfernungen nicht unüblich) oder schaut man gleich das man sich einen Rüden in den USA kauft oder zumindest für einige Zeit und vielleicht auch für Ausstellungen ausleiht? Wenn das alles nicht in Frage kommt, aber auch nichts passendes auf dem europäischen bzw deutschen Deckrüdenmarkt zu finden ist, muss man sich halt überlegen was passt ansonsten dazu.
Hat man es schon einmal gewagt amerikanischen und britischen Typ zu mischen? Was ist dabei heraus gekommen? Wie haben sich die Welpen entwickelt? Lohnt es sich den Weg noch einmal zu gehen? Wenn ja welche Linie wäre dann die beste? Bei altbewährtem bleiben oder etwas neues versuchen? Spätestens hier stellt sich der Züchter auch die Frage würde ich mir aus diesem Wurf etwas behalten?

Es ist nun einmal so, eine Hündin ist, zumindest bei verantwortungsvollen Züchtern von ihrem 2. Lebensjahr bis spätestens vollendetem 8. Lebensjahr ( je nachdem was die Zuchtordnung vorschreibt, ansonsten gilt hier das TSG) in der Zucht. In diesen 6 Jahren kann die Hündin, wie gesagt immer vorausgesetzt das es sich um verantwortungsvolle Züchter handelt 3-4 Würfe groß ziehen. Und je nachdem wie wertvoll der Züchter seine Hündin hält wird er sich aus 1 oder 2 Würfen eine neue Hündin für die spätere Zucht auswählen, um mit dieser seine eigene Ideallinie fortzuführen.

Von daher habe ich es mir selber abgewöhnt Züchter anhand ihrer Verpaarungen zu beurteilen, denn es wird immer einen Grund geben, warum es genau diese Verpaarung sein soll.

Zuchtordnung muss sein, aber.....

Wenn dann bitte auch so dass es auch sinnvoll ist. Ehrlich gesagt staune ich immer wieder,was man da teilweise zu lesen bekommt bei den Vereinen und Clubs. Egal ob VDH oder Dissidenz.

Nur mal als Bsp. Da brüstet sich ein Dissidenzverein damit,dass sie alles mögliche an Untersuchungen verlangen inkl. Gentests und dann dürfen z.b. Tiere die "nur" Träger also +/- sind nur mit genetisch freien Tieren verpaart werden. Was das für Auswirkungen hat,habe ich ja bereits im Post "Sinn und Unsinn von Gentests" geschrieben.

Andere wiederum schreiben ihren Mitgliedern sogar noch vor bei welchen Laboren sie testen müssen,natürlich bei den teuersten. Wie soll man denn sonst die welpenpreise von 1500€ und mehr erklären, man hat doch schließlich nur eine hobbyzucht. Nicht das man mich jetzt falsch versteht, es gibt durchaus Welpen auch aus Hobbyzucht die diesen Preis wert sind. Aber eben nicht weil der Züchter gezwungen war das teuerste Labor zu nehmen.

Dann wiederum gibt es Zuchtordnungen die gar nichts vorschreiben, hmm wofür dann eine Zuchtordnung? Nun ich denke hier geht's einzig und allein darum zu zeigen, schau ich züchte im Verein und mit Papieren. Was dann aber dabei herauskommt, das steht auf einem anderen Blatt.

Und es gibt Zuchtordnungen, die erscheinen auf den ersten Blick durchaus gut zu sein. Beim genauerem durchlesen fallen einem dann aber tausend Fragen dazu ein.

1. Bsp. Da steht z.b. es sind nur sable, tricolour und bluemerle zugelassen.  Man geht auch speziell drauf ein,das sable nur mit sable oder tricolour und bluemerle nur mit tricolour verpaart werden darf. Ok das ist ja auch insofern in Ordnung, aber gerade in der heutigen Zeit der Gentests wäre es durchaus auch möglich sable x bluemerle zu verpaaren.  In vielen europäischen Ländern erlaubt, sogar bis Anfang 2015 im Ursprungsland Großbritannien durchaus Gang und gebe ( seitdem verboten ) , nur müsste man dann erstens als Verband darauf achten das seine Züchter ordentlich aufgeklärt und geschult werden, um sablemerle bereits nach der Geburt zu erkennen,zweitens müssten die Züchter bereit sein sich mit der Vererbungslehre auseinander zu setzen, gerade was das merle Gen angeht,und drittens müsste man dies auch ordnungsgemäß in den Ahnentafeln vermerken und bestenfalls auf den Gentest bestehen. Hier sehe ich im europäischen FCI Raum eindeutig den Schweizer Collie Club als Vorreiter!
Aber worauf ich wirklich hinaus wollte,da steht doch allen ernstes noch explizit drunter, weiße und gescheckte Rüden dürfen zur Zucht nicht verwendet werden.

Okaaayyy, ihr habt die 3 Grundfarbe inkl. der vorgeschriebenen Verpaarungsmöglichkeiten festgelegt. Da ist weiß schon ausgelassen , aber wenn ihr jetzt nur weiße und gescheckte Rüden verbietet, bedeutet das man darf mit weißen und geschenkten Hündinnen züchten???? Und wie sieht das aus wenn der Rüde bzw die Hündin im Herkunftsland als sable/weiß eingetragen ist , obwohl er/sie in Wirklichkeit weiß / sable  (nur mal als Bsp.) ist

2. Bsp. Es gibt ein Register in das nicht in diesem Verein gezogene Hunde eingetragen werden. Dort werden auch sämtliche Ahnen gelöscht. So weit so gut, ob nun sinnvoll oder nicht, das sei jetzt mal dahin gestellt. Da steht aber auch das komplette Würfe mit mind. 3 Generationen FCI Ahnen ins Zuchtbuch eingetragen werden müssen. Ok ich geb ja zu ich weis das das jetzt nur für Mitglieder gilt, aber wenn jetzt z.b. ein noch unwissender zukünftiger Züchter dies liest, weil er gerade auf der Suche nach einem Verein ist, der könnte das auch so verstehen das er auch als Nichtmitglied seine Würfe jederzeit eingetragen bekommt, Hauptsache er kann bei beiden Elterntieren 3 Generationen FCI Ahnen vorweisen. Das widerspricht jedoch der Grundlage das selbst Hunde die zwar diese 3 Generationen Minimum vorweisen können, aber nicht über diesen Verein/Club gezüchtet wurden, über eine Phänotypisierung ins Register eingetragen werden und die Ahnen gelöscht werden.

Und ich könnte noch mehr solcher Beispiele anbringen. Man sieht daran das zwar oft versucht wird wirklich alles zu berücksichtigen, und es auch bestmöglich zu machen, aber letztendlich sollte man doch noch einmal nachfragen, bzw . auch von den Vereinen nachgelesen werden ob gewisse Sachen wirklich Sinn machen oder ob man diese nicht doch lieber ganz weg lassen sollte.

Was wäre z.b. so schlimm daran einfach eine ZO zu verfassen die der vom Dachverband angepasst ist, während die Rassespezifischen Clubs halt nur auf Ihre Rasse verfeinern, aber bitte im Sinne der Rasse und nicht um sie in den Abgrund zu führen. Warum klappt das z.b. in Dachverbänden wie dem AKC, CKC und KC aber nicht in der FCI?




VDH vs. Dissidenz

Oh ja die wohl größte Frage und gleichzeitig schlimmste Diskussion unter Züchtern.

Wirklich beantworten kann ich die Frage nicht und will es auch gar nicht,da es auf beiden Seiten Vor-und Nachteile gibt. Genauso wie es auf beiden Seiten schwarze Schafe, aber auch richtig gute Züchter gibt.

Klar ist auf jedenfall,das der VDH aufgrund seiner Zugehörigkeit zur FCI eine Monopol Stellung in Deutschland hat. Doch das hat auch Nachteile. So dürfen VDH Züchter von vorne herein keine Hunde die in Dissidenzvereinen gezüchtet werden zur Zucht verwenden, es sei den sie haben durch Phänotypisierung VDH Registrierahnentafeln bekommen. In diesen sind allerdings sämtliche Ahnen gelöscht, selbst wenn es VDH oder FCI Ahnen sind. Dies wird in Dissidenzvereinen nicht so gehandhabt. Dort gibt es zwar auch Registerahnentafeln, aber da werden sämtliche Ahnen mit aufgeführt, egal in welchem Verein gezüchtet. Es sei denn man kann keinerlei Ahnen nachweisen, da der Hund aus einem Wurf stammt der weder über einen Verein gezüchtet wurde, noch wo bereits die Elterntiere keine Papiere besaßen. Dann wird auch hier eine Phänotypisierung durchgeführt und evtl. ein Gentest auf Rassereinheit verlangt.
Allerdings sollte man sich bewusst sein, das auch zwischen den Dissidenzvereinen ein großer Konkurrenzkampf besteht, so daß Papiere eines Konkurrenten oft auch nicht anerkannt werden. Dies kann man dann aber auch oft auf den vereinseigenen Webseiten nachlesen.

Auch Hundesportler stehen oftmals vor dieser Frage, je nachdem wie weit sie in ihrem Hundesport kommen wollen sind VDH bzw. FCI Papiere vorteilhafter um an Meisterschaften teilzunehmen.

Wenn man aber z.B.nur Ausstellungen besuchen möchte, muss auch genau hinschauen. VDH Papiere ermöglichen es einem natürlich an den großen Schauen mit teilweise internationalen Richtern teilzunehmen.  Diese Ausstellungen sind meines Erachtens auch von den Ergebnissen realistischer, als auf den kleinen Ausstellungen der Dissidenzvereine. Schnell hat man dort ein V1 und einen Champion , da die Richter meist alle Rassen richten, während im VDH Spezialrichter für die einzelnen Rassen bzw. FCI Gruppierungen eingesetzt werden. Wer aber das erste Mal   einfach nur Ausstellungsluft schnuppern möchte um zu sehen ob es einem liegt, der ist bei den Dissidenzvereinen auch schon gut aufgehoben, oftmals gibt es schon auf diesen kleinen Schauen Händler oder Hersteller bei denen man günstig Zubehör kaufen kann.

Collietypen

Nun habe ich schon so oft erwähnt das es gerade hier in Deutschland unterschiedliche Collietypen gibt. Also will ich auch darauf einmal näher eingehen.

Die meisten unterscheiden nur in "amerikanischen " und "britischen" Typ, und das nur anhand von Größe und Fellmenge. Doch das sind alles Vorurteile. Im Grunde genommen gibt es um genau zu sein nur 2 Typen nämlich den Langhaar- und den Kurzhaarcollie.

Warum sehen dann die Collies so unterschiedlich aus?  Nun das liegt einerseits an den Vorlieben der Züchter selber, dann am jeweils gerade aktuellem Schönheitsideal der Ausstellungsrichter und der Nachfrage bei den Welpenkäufern.
Schaut man z.b. in die USA oder nach Skandinavien hat man sehr einheitliche Typen, eben weil dort immer der Standard im Vordergrund stand und steht, während hierzulande einige wenige offenbar das Sagen haben wie ein Collie auszusehen hat. Und weil es dann eben noch die Gegner derer gibt haben sich in Aussehen und Wesen völlig verschiedene Typen entwickelt.

Aber nun mal zu den einzelnen Typen.
Erst einmal die beiden Grundtypen, anhand der einzelnen Standards.

Der britische Collie ist bis 61cm (Rüden), bzw. 56cm (Hündinnen) groß. Um den Standard zu verdeutlichen hier ein Bild von einem Rüden der in Schweden gezogen wurde und für mich dem Idealbild des britischen Standards entspricht.
(C) by Mia Eyerstad / Schweden

Und nun zur Verdeutlichung ein "britischer " Collie wie er teilweise in Deutschland gezüchtet wird.

Ich denke daran sieht man insbesondere am Kopf was hier für ein Schönheitsideal teilweise  gilt. 

Der amerikanische Collie unterscheidet sich vom Standard nur in punkto Größe Rüden ( bis 66cm) und Hündinnen  (bis 61cm) und denn anerkannten Fellfarben vom britischen Standard. Da der amerikanische Standard auch detaillierter geschrieben wurde,als der britische, konnten sich keine unterschiedlichen Typen heraus bilden.

(C) Astrid Lautenschlag. Ich hoffe ist ok? 😉

Und was in Deutschland als amerikanischer Typ verkauft wird
Violetta ich hoffe du verzeihst mir das ich Aaron als beispiel nehme aber deine Fotos sind von der Qualität her am besten😉


Ich habe mit Absicht immer sable Collies genommen,erstens da es die beliebteste und am häufigsten vorkommende Fellfarbe ist und zweitens um so besser die Unterschiede darzustellen.  Andere Fellfarben würden da denke ich irritieren.

Auch bei den Kurzhaarcollies gibt es kleine aber feine Unterschiede. 
Britischer Typ

Amerikanischer Typ




Populare Sires

Ich habe diesen Begriff schon in meinem letzten Blog verwendet.  Nun ich denke Nichtzüchter wissen nichts mit diesem Begriff anzufangen, daher möchte ich es einfach mal erklären, und damit auch das gefährliche an populare Sires darstellen.

Populare Sires sind Deckrüden die immer wieder von vielen Züchtern genommen werden,sei es auf Grund von championtiteln oder von tollen Gesundheitswerten. Gerade bei Züchtern die nicht im VDH/FCI züchten ist diesehr Gefahr sehr groß.  Ich habe mich in den letzten 3 Jahren immer mehr mit Ahnentafeln beschäftigt und dabei festgestellt das es immer wieder solche Deckrüden gab. Nicht nur hier sondern auch weltweit.
Das Problem dabei ist folgendes.  Als Züchter möchte man natürlich dem Standard so nah wie nur möglich kommen. Also wählt man Hunde aus die diesem Ideal schon entsprechen. Man möchte ja auch schnellst möglich sein Ziel erreichen. Das liegt auch in der Natur des Menschen, schnellstmöglich das beste Ergebnis zu erzielen, am besten noch vor den anderen.

Nun ist es aber so das genetisch gesehen Hunde genauso individuell sind wie wir Menschen auch. Aber die Rassehundezucht lebt davon ein relatives Einheitsbild zu schaffen. Zu Beginn der Rassehundezucht War die Zweckmäßigkeit das wichtigste, aber mit dem aufkommen von Ausstellungen wurde immer mehr das Aussehen wichtig. Den einzigen unterschied erlaubte man sich in den Farben und Abzeichen.
Schon damals wurden Hunde die einem idealbild entsprachen öfter miteinander verpaart. So das wenn man es genau nimmt jeder Collie auf der ganzen Welt irgendwo in den hintersten Generationen miteinander verwandt ist.
Trotzdem gibt es heute unterschiedliche Typen.
Das wiederum liegt daran wie Züchter ihren idealtyp sehen. Das schlimmste was einer Hunderasse passieren kann ist zum Modehund zu werden. Dem Collie passierte dies als Lassie in Filmen und Serien über die Fernsehbilschirme flimmerte.
Alle wollten so einen Wunderhund.
Gottseidank ist diese Phase vorbei, doch was wäre wenn nicht, sieht man am besten am Beispiel deutscher Schäferhund.

Ich glaube die Popularität von Lassie hat dem Collie in soweit geholfen, dass es inzwischen weltweit verschiedene Linien gibt und damit einen recht großen Genpool. Aber es hat auch dazu beigetragen das eben Erbkrankheiten ebenfalls verbreiteter sind. Nun ist man sich dessen bewusst geworden und versucht auf drastische Art und Weise dies zu revidieren.

Und hier kommen wieder die populare Sires ins Spiel. Wie schon im vorherigen Blog beschrieben wird jetzt nur noch auf die Gesundheitswerte geachtet und auf nichts anderes mehr. Manche sind zudem nicht bereit große Fahrten auf sich zu nehmen und so wird eben der günstigste, am nähesten entfernte , genetisch "gesunde" Deckrüden genommen. So denkt dann aber nicht nur 1 Züchter sondern eben 10. Und schon sind bei 10 Würfen a 8 Welpen im Durchschnitt, 80 Halbgeschwister geboren. Da viele Züchter sich meist auch 1 oder 2 Welpen zur weiterzucht aufheben, sind damit schon 10 - 20 Halbgeschwister einer Generation in der Zucht. Dazu kommen dann noch Enkel und Urenkel dieser Deckrüden dazu. Nun kann sich jeder selbst ausrechnen wie schnell sich dann doppelte bzw mehrfach gleiche Ahnen aufeinander treffen und was das für die genetische Vielfalt bedeutet.

Und was dann an bisher unbekannten Erkrankungen und Defekten auftritt. Teilweise auch durch Mutation kann man gar nicht vorher sehen.

Sinn und Unsinn von Gentests in der Rassehundezucht

Auf Grund des heutigen Standes der Medizin und der immer weiter forschenden Labore, können bereits einige Gentests auf Erberkrankungen beim Collie genutzt werden.

CEA/CH - Dieser Gentest beschränkt sich einzig und allein auf die sowieso milde Form der CEA ( Collie Eye Anomalie) nämlich der CH (choroidale Hypoplasie). Bei der CH wir ein Collie zeit seines Lebens nie erblinden. Anders sieht es bei Kolobomen und Netzhautablösungen aus. Diese deckt der Gentest aber nicht ab. Bisher ist es auch noch keinem Labor gelungen die hierfür zuständigen Gene zu separieren. Das bedeutet das ein Welpe auch wenn er von 2 CEA/CH genetisch freien Eltern abstammt, durchaus Kolobome oder gar Netzhautablösungen zeigen kann, daher sollten Welpen nach wie vor bis zur 9. Woche von einem fachkundigen Tierarzt untersucht werden, wenn man vorhat damit zu züchten.

MDR1 - MultiDrugResistance, ist eine sehr häufig gerade bei britischen Hütehunden vorkommende Medikamentenunverträglichkeit. Schon seit Jahrzehnten ist Tierärzten bekannt das insbesondere Hütehunde heftigste Vergiftungserscheinungen nach Einnahme von Ivermectin ( Entwurmungsmittel für Nutztiere) zeigen bis hin zum Tod. Inzwischen wurde hierfür ein Gentest entwickelt und es wird bei der Uniklinik Giessen eine Medikamentenliste geführt, welche als gefährlich eingestuft werden. MDR1 betroffene Hunde sind keineswegs kranker als andere, auch wenn das immer wieder gern behauptet wird. Ich selbst besitze 3 Langhaarcollies jeder hat ein anderes Ergebnis und sie werden staunen ausgerechnet der auf MDr1 genetisch frei getestete ist der empfindlichste!!! Es kommt also auch hier meines Erachtens auf den einzelnen Hund, seine Ahnen, sein Aufwuchsort , seine Sozialisierung drauf an und nicht auf das Ergebnis des MDR1 Gentests.

DM - Degenerative Myelopathie. Dies ist eine Reihe von langsam verlaufender neurologischer Erkrankung, die niemals schmerzhaft ist. Zudem kann sie meist erst beim alten Hund ( ab dem 5. Lebensjahr)auftreten. Der Hund wird langsam aber stetig Bewegungstörungen zeigen bis hin zur völligen Lähmung. Tierärzte gehen beim Erkennen der Erkrankung nach dem Ausschlussverfahren, da auch andere neurologische wie auch toxigologische Erkrankungen die selben Symptome aufweisen. Sicher ist nur eine Diagnose per MRT oder durch eine Autopsie. Der hierfür von den Laboren angebotene Gentest wurde anhand des beim Deutschen Schäferhund nachgewisenen SOD1 - Gens entwickelt, ist aber keinesfalls aussagekräftig für alle anderen Rassen auch wenn diese ebenfalls ein SOD1 - Gen tragen

Das sind derzeit nur die 3 hauptsächlich erwähnten und teilweise in manchen Zuchtvereinen schon vorgeschriebenen Gentest beim Collie. Es gibt dann noch den Test auf das Grey Collie Syndrom, Eine Autoimmunerkrankung die eine silbergraue Fellfärbung verbunden mit einer Störung des Blutbildes aufweist. In Deutschland ist mir keine Collielinie bekannt wo dies schon einmal aufgetreten ist und auch in Amerika ist es sehr sehr selten und von daher eigentlich nicht erwähnenswert. Trotzdem testen gerade Züchter die mit amerikanischen Linien züchten oft auf GCS als ob alles Böse aus Amerika kommt .
Manche testen auch auf MH - Maligne Hyperthermie und JRD - Juvenile Renal Dysplasie ( eine Nierenerkrankung), oder gar auf von-Willebrandt2 . Wenn man alle Gentests nutzen würde die angeboten werden, egal ob für den Collie gemacht oder nicht, müsste man mindestens 21 Tests machen lassen. Was das bei einem Preis pro Test von 40 -140€ alleine an Kosten verursacht brauch ich glaube ich nicht auszurechnen.
Warum gibt es dann Züchter und auch Vereine die immer wieder darauf pochen? Nun da gibt es mehrere Gründe.

1. Liest es sich ja gut wenn ein Welpeninteressent liest oh die Elterntiere sind genetisch frei = folglich gesund, Nur was ist wenn andere Erkrankungen wie Schilddrüse, Bauchspeicheldrüse, Herz oder Epilepsie auftreten? Auch solche Erkrankungen sind durchaus vererblich, werden aber weder in den Zuchtordnungen der Vereine geschweige denn von betroffenen Züchtern erwähnt. Für einen offensichtlich anhand von Gentest gesunden Welpen kann man ja auch gleich viel mehr Geld verlangen, so sind Spitzenpreise bis 2500,-€ nicht selten. Das kann man aber auch für einen Collie bezahlen der nicht getestet wurde nur mal so am Rande.

2. Gerade kleinere Verein die um Mitglieder kämpfen müssen um gegen den großen Monopolisten VDH zu bestehen, müssen sich ja irgendwie abgrenzen und hervor tun. Also verlangen sie strengere Regelungen der Zuchtzulassung ohne auch nur einen Blick auf das Gesamtbild Hund zu verschwenden. Warum sonst gibt es so viele unterschiedliche Collietypen alleine in Deutschland obwohl alle immer wieder behaupten das nur nach dem Originalstandard gezüchtet und gerichtet wird.

 3. Gibt es immer wieder Züchter egal ob bei den Hunden, Pferden, Kleintieren oder was auch immer , die sich hervor tun müssen. Sei es um die Welpen besser zu verkaufen, sei es einfach um ihr eigenes Ego zu befriedigen usw. Es gibt komischerweise in kaum einem sozialen Umfeld wie dem eines Züchters mehr Neid und Mißgunst als anderswo. Und das obwohl doch aus logischer Sicht alle zusammen arbeiten sollten. Aber das ist nun mal die Natur des Menschen.

Was ist dann also wirklich Sinnvoll? Auf Gentests und Untersuchungen pochen oder nicht. Dazu muss man erst einmal das Gesamtbild betrachten. Es gibt einen Standard ( der leider auch mit den Jahren immer wieder mal umgeschrieben wurde) der vorgibt wie ein Collie auszusehen hat.  Schon da gibt es erste Probeme, Denn was der Standard vorgibt und wie ihn manch Züchter und Richter auslegt sind schon 2 verschiedene Paar Schuhe. Dieser Standard schreibt auch in gewissen Punkten das Wesen, die ursprünglichen Charaktereigenschaften des Collies vor. Und schon gehts los. Inzwischen gibt es von hochaggressiv bis hyperängstlich alles was man an Charaktereigenschaften reinzüchten kann. Aber sollte damit wirklich auch weiter gezüchtet werden?
Das nächste Problem ist die Bewegungsfreiheit. Ein Collie sollte über dem Boden schweben, sich frei bewegen und auch im Gelände in der Lage sein sicher und standfest seinen Weg zu gehen. Doch was sieht man auf Ausstellungen oder bei manchen Züchtern? das genaue Gegenteil. Und trotzdem bekommen diese Hunde ihre Zuchtzulassung.Dann gibt es wie gesagt allgemeine Erkrankungen die sich über Jahrzehnte in die Rassehundezucht eingeschlichen haben wie z.b. die HD. Ja eine HD Untersuchung ist wichtig, aber bitte unter der Berücksichtigung der neuesten Erkenntnisse. Es gibt Züchter die nutzen heute bereits ein Frühröntgen bis zur 20. Lebenswoche, das in den USA entwickelt wurde und etwas von der herkömmlichen HD Untersuchung in Punkto Lage und Narkose abweicht. Andere wiederum behaaren auf dem Stand ihre Hunde erst mit 3 Jahren zu röntgen, weil sie erst dann wirklich fertig sind. Nur ist da dann das Problem man kann gar nicht mehr feststelle ob es eine angeborene oder erworbene HD ist.
Denn wie neueste Studien beweisen ist falsche Fütterung, falsche Bewegung und eventuelle Unfälle die häufigste Ursache von HD.
Sicherlich können uns die Gentests auch helfen bislang bekannte Erberkrankungen in der Zucht zu bekämpfen, aber wenn ich  Zahlen sehe das beim Bekanntwerden der Gentests 70 - 80% der Collies CEA/CH affected und MDR1 affected waren, was sich jetzt inzwischen auf vielleicht 50 -60% reduziert hat, was soll es dann bringen darauf zu pochen nur noch affected, also betroffene Hunde mit genetisch freien Hunden zu verpaaren? Zumal man ja auch nicht vergessen darf in den Laboren sitzen Menschen und Menschen machen auch Fehler. Wenn man auf so eine Regelung pocht, wie es manche Vereine verlangen, reduziert sich der Genpool gleich mal mindestens um die Hälfte. Da aber auch dann nur Träger Tiere mit genetisch freien verpaart werden dürfen , kommt nochmal eine Verringerung um weiter 25% dazu. Was haben wir dann noch für einen Genpool? Was ist den einer der wichtigsten Grundsätze in der Zucht? Vermeidung von sogenannten Popular Sires. Also einzelne Deckrüden die von jedem genutzt werden, nur weil es der Verband so vorschreibt. Und was passiert dann?  schon hat man in der nächsten Generation haufenweise miteinander verwandte Halbgeschwister die man eigentlich nicht verpaaren sollte , weil dann wiederum versteckte Fehler, wie Unfruchtbarkeit , Einhodigkeit, Knickruten und dergleichen auftreten. Hat uns nicht die Evolution eines gelehrt?
Die Natur findet immer einen Weg und wenn es durch Mutationen ist. Bumm und schon ist unsere so geliebte Rasse der majestische Collie, die von allen geliebte Lassie krank- und totgezüchtet .

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