...denn sie wissen nicht was sie tun. ..

Oder vielleicht doch?

Fest steht auch Züchter unterhalten sich untereinander und dann insbesondere über andere Züchter. Das Hauptthema sind dann meist natürlich irgendwelche Verpaarungen und nicht selten fällt dann der Satz: "diese Verpaarung hätte ich niemals gemacht" !!!

Besonders häufig kommt das natürlich vor wenn amerikanischer Typ mit dem modernen britischen Typ kombiniert wird, aber auch wenn innerhalb dieser beiden Typen Linien zusammengeführt werden. Nun dann schauen wir mal darauf was einen Züchter bewegen könnte, gerade eine solche Verpaarung zu machen.

In erster Linie werden Zuchthunde nach dem Phänotyp also dem äußeren beurteilt. Oftmals kennen die meisten Züchter Deckrüden oder auch Hündinnen nur von Bildern, und wir wissen alle das bei der heutigen Technik so gut wie jeder Hund auf Bildern toll aussehen kann. Besonders dann wenn man noch einen Profifotografen hinzu gezogen hat, der genau weis wie man den Hund ins rechte Bild rückt, und evtl im nachhinein noch das ein oder andere bearbeiten kann.
Sieht man diesen Hund dann in Natura kann es ganz schnell anders aussehen, und man fragt sich was einen bewogen hat diesen Hund auszuwählen. Das gilt natürlich auch anders herum. Hunde die natürlich aus Privathand fotografiert wurden und nicht toll hergerichtet sind, sehen in Natura oft viel besser aus. So zumindest meine Erfahrungen.

Doch zurück zum Thema. Wie schon gesagt der erste Eindruck ist oft entscheidend. Ein guter Züchter weis um die Qualität, aber um die Fehler seiner Hunde und wird bestrebt sein das passende Gegenstück zu finden, um die in seinen Augen optimalen Rassevertreter zu züchten. Der Standard gibt dies natürlich vor, aber es spielt auch eine Rolle ob man eventuell auf Ausstellungen mal vorne mitmischen möchte oder ob es einem reicht das die auserwählten Zuchtanwärter ihre für die Zuchtzulassung benötigten Bewertungen bekommen. Schließlich gibt es genau wie bei uns Menschen auch , Hunde die sich gerne auf Ausstellung zeigen und diese Aufmerksamkeit lieben, aber auch Hunde für die das der pure Stress ist und die es nur für ihre Besitzer mitmachen. klar kann man dies schon bei einem Welpen trainieren, und sollte man auch da die typischen Handgriffe der Ausstellungsrichter durchaus die selben sind die auch ein Tierarzt bei Untersuchungen nutzt. ( ins Maul schauen lassen, Hoden ertasten lassen usw.)

Als nächstes wird ein Züchter wahrscheinlich nach den Gesundheitswerten schauen ( Augen, HD/ED, MDR1 usw.) je nach Vorliebe wird hier die nächste Auswahl getroffen, ob der ausgesuchte Hund zum eigenen passt. Stimmt auch hier alles, wird dann wahrscheinlich das Wesen beurteilt. Ist der Hund offen und neugerig, eher arbeitswillig oder sehr ruhig, eben was man denkt was man gerne in seinen eigenen Welpen wiederfinden möchte. Ist auch dies passend, wird zum nächsten Kritikpunkt übergegangen. Und da wird es für manche wieder kniffelig. Wir schauen uns die Ahnen an.Sind die Hunde vielleicht zu eng miteinander verwandt?  Kennen wir eventuell welche von den Ahnen persönlich, wie beurteilen wir sie? Wie ist die Pigmentierung, wurde rein auf Farbe gezogen oder immer wieder alle Farben untereinander gemischt? Wie sehen die Gesundheitswerte der Ahnen aus , soweit sie bekannt sind? Sind Championtitel errungen wurden usw. usw.

Je nachdem was man sich als Ziel für seinen Wurf gesetzt hat ist es durch all diese Kriterien entweder sehr leicht den geeigneten Zuchtpartner zu finden oder aber auch sehr schwer. Gerade wenn man Typenrein züchten will, wird es zumindest für den Züchter der den Amerikanischen Typ bevorzugt sehr schwer, es sei dann man hat gute Kontakte in die USA. Dann ist aber wiederum die Frage, tut man sich und der Hündin einen Gefallen in dem man die Strapazen eines Fluges auf sich nimmt? Wäre Gefriersperma nicht besser (in den USA aufgrund der größeren Entfernungen nicht unüblich) oder schaut man gleich das man sich einen Rüden in den USA kauft oder zumindest für einige Zeit und vielleicht auch für Ausstellungen ausleiht? Wenn das alles nicht in Frage kommt, aber auch nichts passendes auf dem europäischen bzw deutschen Deckrüdenmarkt zu finden ist, muss man sich halt überlegen was passt ansonsten dazu.
Hat man es schon einmal gewagt amerikanischen und britischen Typ zu mischen? Was ist dabei heraus gekommen? Wie haben sich die Welpen entwickelt? Lohnt es sich den Weg noch einmal zu gehen? Wenn ja welche Linie wäre dann die beste? Bei altbewährtem bleiben oder etwas neues versuchen? Spätestens hier stellt sich der Züchter auch die Frage würde ich mir aus diesem Wurf etwas behalten?

Es ist nun einmal so, eine Hündin ist, zumindest bei verantwortungsvollen Züchtern von ihrem 2. Lebensjahr bis spätestens vollendetem 8. Lebensjahr ( je nachdem was die Zuchtordnung vorschreibt, ansonsten gilt hier das TSG) in der Zucht. In diesen 6 Jahren kann die Hündin, wie gesagt immer vorausgesetzt das es sich um verantwortungsvolle Züchter handelt 3-4 Würfe groß ziehen. Und je nachdem wie wertvoll der Züchter seine Hündin hält wird er sich aus 1 oder 2 Würfen eine neue Hündin für die spätere Zucht auswählen, um mit dieser seine eigene Ideallinie fortzuführen.

Von daher habe ich es mir selber abgewöhnt Züchter anhand ihrer Verpaarungen zu beurteilen, denn es wird immer einen Grund geben, warum es genau diese Verpaarung sein soll.

Zuchtordnung muss sein, aber.....

Wenn dann bitte auch so dass es auch sinnvoll ist. Ehrlich gesagt staune ich immer wieder,was man da teilweise zu lesen bekommt bei den Vereinen und Clubs. Egal ob VDH oder Dissidenz.

Nur mal als Bsp. Da brüstet sich ein Dissidenzverein damit,dass sie alles mögliche an Untersuchungen verlangen inkl. Gentests und dann dürfen z.b. Tiere die "nur" Träger also +/- sind nur mit genetisch freien Tieren verpaart werden. Was das für Auswirkungen hat,habe ich ja bereits im Post "Sinn und Unsinn von Gentests" geschrieben.

Andere wiederum schreiben ihren Mitgliedern sogar noch vor bei welchen Laboren sie testen müssen,natürlich bei den teuersten. Wie soll man denn sonst die welpenpreise von 1500€ und mehr erklären, man hat doch schließlich nur eine hobbyzucht. Nicht das man mich jetzt falsch versteht, es gibt durchaus Welpen auch aus Hobbyzucht die diesen Preis wert sind. Aber eben nicht weil der Züchter gezwungen war das teuerste Labor zu nehmen.

Dann wiederum gibt es Zuchtordnungen die gar nichts vorschreiben, hmm wofür dann eine Zuchtordnung? Nun ich denke hier geht's einzig und allein darum zu zeigen, schau ich züchte im Verein und mit Papieren. Was dann aber dabei herauskommt, das steht auf einem anderen Blatt.

Und es gibt Zuchtordnungen, die erscheinen auf den ersten Blick durchaus gut zu sein. Beim genauerem durchlesen fallen einem dann aber tausend Fragen dazu ein.

1. Bsp. Da steht z.b. es sind nur sable, tricolour und bluemerle zugelassen.  Man geht auch speziell drauf ein,das sable nur mit sable oder tricolour und bluemerle nur mit tricolour verpaart werden darf. Ok das ist ja auch insofern in Ordnung, aber gerade in der heutigen Zeit der Gentests wäre es durchaus auch möglich sable x bluemerle zu verpaaren.  In vielen europäischen Ländern erlaubt, sogar bis Anfang 2015 im Ursprungsland Großbritannien durchaus Gang und gebe ( seitdem verboten ) , nur müsste man dann erstens als Verband darauf achten das seine Züchter ordentlich aufgeklärt und geschult werden, um sablemerle bereits nach der Geburt zu erkennen,zweitens müssten die Züchter bereit sein sich mit der Vererbungslehre auseinander zu setzen, gerade was das merle Gen angeht,und drittens müsste man dies auch ordnungsgemäß in den Ahnentafeln vermerken und bestenfalls auf den Gentest bestehen. Hier sehe ich im europäischen FCI Raum eindeutig den Schweizer Collie Club als Vorreiter!
Aber worauf ich wirklich hinaus wollte,da steht doch allen ernstes noch explizit drunter, weiße und gescheckte Rüden dürfen zur Zucht nicht verwendet werden.

Okaaayyy, ihr habt die 3 Grundfarbe inkl. der vorgeschriebenen Verpaarungsmöglichkeiten festgelegt. Da ist weiß schon ausgelassen , aber wenn ihr jetzt nur weiße und gescheckte Rüden verbietet, bedeutet das man darf mit weißen und geschenkten Hündinnen züchten???? Und wie sieht das aus wenn der Rüde bzw die Hündin im Herkunftsland als sable/weiß eingetragen ist , obwohl er/sie in Wirklichkeit weiß / sable  (nur mal als Bsp.) ist

2. Bsp. Es gibt ein Register in das nicht in diesem Verein gezogene Hunde eingetragen werden. Dort werden auch sämtliche Ahnen gelöscht. So weit so gut, ob nun sinnvoll oder nicht, das sei jetzt mal dahin gestellt. Da steht aber auch das komplette Würfe mit mind. 3 Generationen FCI Ahnen ins Zuchtbuch eingetragen werden müssen. Ok ich geb ja zu ich weis das das jetzt nur für Mitglieder gilt, aber wenn jetzt z.b. ein noch unwissender zukünftiger Züchter dies liest, weil er gerade auf der Suche nach einem Verein ist, der könnte das auch so verstehen das er auch als Nichtmitglied seine Würfe jederzeit eingetragen bekommt, Hauptsache er kann bei beiden Elterntieren 3 Generationen FCI Ahnen vorweisen. Das widerspricht jedoch der Grundlage das selbst Hunde die zwar diese 3 Generationen Minimum vorweisen können, aber nicht über diesen Verein/Club gezüchtet wurden, über eine Phänotypisierung ins Register eingetragen werden und die Ahnen gelöscht werden.

Und ich könnte noch mehr solcher Beispiele anbringen. Man sieht daran das zwar oft versucht wird wirklich alles zu berücksichtigen, und es auch bestmöglich zu machen, aber letztendlich sollte man doch noch einmal nachfragen, bzw . auch von den Vereinen nachgelesen werden ob gewisse Sachen wirklich Sinn machen oder ob man diese nicht doch lieber ganz weg lassen sollte.

Was wäre z.b. so schlimm daran einfach eine ZO zu verfassen die der vom Dachverband angepasst ist, während die Rassespezifischen Clubs halt nur auf Ihre Rasse verfeinern, aber bitte im Sinne der Rasse und nicht um sie in den Abgrund zu führen. Warum klappt das z.b. in Dachverbänden wie dem AKC, CKC und KC aber nicht in der FCI?




VDH vs. Dissidenz

Oh ja die wohl größte Frage und gleichzeitig schlimmste Diskussion unter Züchtern.

Wirklich beantworten kann ich die Frage nicht und will es auch gar nicht,da es auf beiden Seiten Vor-und Nachteile gibt. Genauso wie es auf beiden Seiten schwarze Schafe, aber auch richtig gute Züchter gibt.

Klar ist auf jedenfall,das der VDH aufgrund seiner Zugehörigkeit zur FCI eine Monopol Stellung in Deutschland hat. Doch das hat auch Nachteile. So dürfen VDH Züchter von vorne herein keine Hunde die in Dissidenzvereinen gezüchtet werden zur Zucht verwenden, es sei den sie haben durch Phänotypisierung VDH Registrierahnentafeln bekommen. In diesen sind allerdings sämtliche Ahnen gelöscht, selbst wenn es VDH oder FCI Ahnen sind. Dies wird in Dissidenzvereinen nicht so gehandhabt. Dort gibt es zwar auch Registerahnentafeln, aber da werden sämtliche Ahnen mit aufgeführt, egal in welchem Verein gezüchtet. Es sei denn man kann keinerlei Ahnen nachweisen, da der Hund aus einem Wurf stammt der weder über einen Verein gezüchtet wurde, noch wo bereits die Elterntiere keine Papiere besaßen. Dann wird auch hier eine Phänotypisierung durchgeführt und evtl. ein Gentest auf Rassereinheit verlangt.
Allerdings sollte man sich bewusst sein, das auch zwischen den Dissidenzvereinen ein großer Konkurrenzkampf besteht, so daß Papiere eines Konkurrenten oft auch nicht anerkannt werden. Dies kann man dann aber auch oft auf den vereinseigenen Webseiten nachlesen.

Auch Hundesportler stehen oftmals vor dieser Frage, je nachdem wie weit sie in ihrem Hundesport kommen wollen sind VDH bzw. FCI Papiere vorteilhafter um an Meisterschaften teilzunehmen.

Wenn man aber z.B.nur Ausstellungen besuchen möchte, muss auch genau hinschauen. VDH Papiere ermöglichen es einem natürlich an den großen Schauen mit teilweise internationalen Richtern teilzunehmen.  Diese Ausstellungen sind meines Erachtens auch von den Ergebnissen realistischer, als auf den kleinen Ausstellungen der Dissidenzvereine. Schnell hat man dort ein V1 und einen Champion , da die Richter meist alle Rassen richten, während im VDH Spezialrichter für die einzelnen Rassen bzw. FCI Gruppierungen eingesetzt werden. Wer aber das erste Mal   einfach nur Ausstellungsluft schnuppern möchte um zu sehen ob es einem liegt, der ist bei den Dissidenzvereinen auch schon gut aufgehoben, oftmals gibt es schon auf diesen kleinen Schauen Händler oder Hersteller bei denen man günstig Zubehör kaufen kann.

Collietypen

Nun habe ich schon so oft erwähnt das es gerade hier in Deutschland unterschiedliche Collietypen gibt. Also will ich auch darauf einmal näher eingehen.

Die meisten unterscheiden nur in "amerikanischen " und "britischen" Typ, und das nur anhand von Größe und Fellmenge. Doch das sind alles Vorurteile. Im Grunde genommen gibt es um genau zu sein nur 2 Typen nämlich den Langhaar- und den Kurzhaarcollie.

Warum sehen dann die Collies so unterschiedlich aus?  Nun das liegt einerseits an den Vorlieben der Züchter selber, dann am jeweils gerade aktuellem Schönheitsideal der Ausstellungsrichter und der Nachfrage bei den Welpenkäufern.
Schaut man z.b. in die USA oder nach Skandinavien hat man sehr einheitliche Typen, eben weil dort immer der Standard im Vordergrund stand und steht, während hierzulande einige wenige offenbar das Sagen haben wie ein Collie auszusehen hat. Und weil es dann eben noch die Gegner derer gibt haben sich in Aussehen und Wesen völlig verschiedene Typen entwickelt.

Aber nun mal zu den einzelnen Typen.
Erst einmal die beiden Grundtypen, anhand der einzelnen Standards.

Der britische Collie ist bis 61cm (Rüden), bzw. 56cm (Hündinnen) groß. Um den Standard zu verdeutlichen hier ein Bild von einem Rüden der in Schweden gezogen wurde und für mich dem Idealbild des britischen Standards entspricht.
(C) by Mia Eyerstad / Schweden

Und nun zur Verdeutlichung ein "britischer " Collie wie er teilweise in Deutschland gezüchtet wird.

Ich denke daran sieht man insbesondere am Kopf was hier für ein Schönheitsideal teilweise  gilt. 

Der amerikanische Collie unterscheidet sich vom Standard nur in punkto Größe Rüden ( bis 66cm) und Hündinnen  (bis 61cm) und denn anerkannten Fellfarben vom britischen Standard. Da der amerikanische Standard auch detaillierter geschrieben wurde,als der britische, konnten sich keine unterschiedlichen Typen heraus bilden.

(C) Astrid Lautenschlag. Ich hoffe ist ok? 😉

Und was in Deutschland als amerikanischer Typ verkauft wird
Violetta ich hoffe du verzeihst mir das ich Aaron als beispiel nehme aber deine Fotos sind von der Qualität her am besten😉


Ich habe mit Absicht immer sable Collies genommen,erstens da es die beliebteste und am häufigsten vorkommende Fellfarbe ist und zweitens um so besser die Unterschiede darzustellen.  Andere Fellfarben würden da denke ich irritieren.

Auch bei den Kurzhaarcollies gibt es kleine aber feine Unterschiede. 
Britischer Typ

Amerikanischer Typ




Populare Sires

Ich habe diesen Begriff schon in meinem letzten Blog verwendet.  Nun ich denke Nichtzüchter wissen nichts mit diesem Begriff anzufangen, daher möchte ich es einfach mal erklären, und damit auch das gefährliche an populare Sires darstellen.

Populare Sires sind Deckrüden die immer wieder von vielen Züchtern genommen werden,sei es auf Grund von championtiteln oder von tollen Gesundheitswerten. Gerade bei Züchtern die nicht im VDH/FCI züchten ist diesehr Gefahr sehr groß.  Ich habe mich in den letzten 3 Jahren immer mehr mit Ahnentafeln beschäftigt und dabei festgestellt das es immer wieder solche Deckrüden gab. Nicht nur hier sondern auch weltweit.
Das Problem dabei ist folgendes.  Als Züchter möchte man natürlich dem Standard so nah wie nur möglich kommen. Also wählt man Hunde aus die diesem Ideal schon entsprechen. Man möchte ja auch schnellst möglich sein Ziel erreichen. Das liegt auch in der Natur des Menschen, schnellstmöglich das beste Ergebnis zu erzielen, am besten noch vor den anderen.

Nun ist es aber so das genetisch gesehen Hunde genauso individuell sind wie wir Menschen auch. Aber die Rassehundezucht lebt davon ein relatives Einheitsbild zu schaffen. Zu Beginn der Rassehundezucht War die Zweckmäßigkeit das wichtigste, aber mit dem aufkommen von Ausstellungen wurde immer mehr das Aussehen wichtig. Den einzigen unterschied erlaubte man sich in den Farben und Abzeichen.
Schon damals wurden Hunde die einem idealbild entsprachen öfter miteinander verpaart. So das wenn man es genau nimmt jeder Collie auf der ganzen Welt irgendwo in den hintersten Generationen miteinander verwandt ist.
Trotzdem gibt es heute unterschiedliche Typen.
Das wiederum liegt daran wie Züchter ihren idealtyp sehen. Das schlimmste was einer Hunderasse passieren kann ist zum Modehund zu werden. Dem Collie passierte dies als Lassie in Filmen und Serien über die Fernsehbilschirme flimmerte.
Alle wollten so einen Wunderhund.
Gottseidank ist diese Phase vorbei, doch was wäre wenn nicht, sieht man am besten am Beispiel deutscher Schäferhund.

Ich glaube die Popularität von Lassie hat dem Collie in soweit geholfen, dass es inzwischen weltweit verschiedene Linien gibt und damit einen recht großen Genpool. Aber es hat auch dazu beigetragen das eben Erbkrankheiten ebenfalls verbreiteter sind. Nun ist man sich dessen bewusst geworden und versucht auf drastische Art und Weise dies zu revidieren.

Und hier kommen wieder die populare Sires ins Spiel. Wie schon im vorherigen Blog beschrieben wird jetzt nur noch auf die Gesundheitswerte geachtet und auf nichts anderes mehr. Manche sind zudem nicht bereit große Fahrten auf sich zu nehmen und so wird eben der günstigste, am nähesten entfernte , genetisch "gesunde" Deckrüden genommen. So denkt dann aber nicht nur 1 Züchter sondern eben 10. Und schon sind bei 10 Würfen a 8 Welpen im Durchschnitt, 80 Halbgeschwister geboren. Da viele Züchter sich meist auch 1 oder 2 Welpen zur weiterzucht aufheben, sind damit schon 10 - 20 Halbgeschwister einer Generation in der Zucht. Dazu kommen dann noch Enkel und Urenkel dieser Deckrüden dazu. Nun kann sich jeder selbst ausrechnen wie schnell sich dann doppelte bzw mehrfach gleiche Ahnen aufeinander treffen und was das für die genetische Vielfalt bedeutet.

Und was dann an bisher unbekannten Erkrankungen und Defekten auftritt. Teilweise auch durch Mutation kann man gar nicht vorher sehen.

Sinn und Unsinn von Gentests in der Rassehundezucht

Auf Grund des heutigen Standes der Medizin und der immer weiter forschenden Labore, können bereits einige Gentests auf Erberkrankungen beim Collie genutzt werden.

CEA/CH - Dieser Gentest beschränkt sich einzig und allein auf die sowieso milde Form der CEA ( Collie Eye Anomalie) nämlich der CH (choroidale Hypoplasie). Bei der CH wir ein Collie zeit seines Lebens nie erblinden. Anders sieht es bei Kolobomen und Netzhautablösungen aus. Diese deckt der Gentest aber nicht ab. Bisher ist es auch noch keinem Labor gelungen die hierfür zuständigen Gene zu separieren. Das bedeutet das ein Welpe auch wenn er von 2 CEA/CH genetisch freien Eltern abstammt, durchaus Kolobome oder gar Netzhautablösungen zeigen kann, daher sollten Welpen nach wie vor bis zur 9. Woche von einem fachkundigen Tierarzt untersucht werden, wenn man vorhat damit zu züchten.

MDR1 - MultiDrugResistance, ist eine sehr häufig gerade bei britischen Hütehunden vorkommende Medikamentenunverträglichkeit. Schon seit Jahrzehnten ist Tierärzten bekannt das insbesondere Hütehunde heftigste Vergiftungserscheinungen nach Einnahme von Ivermectin ( Entwurmungsmittel für Nutztiere) zeigen bis hin zum Tod. Inzwischen wurde hierfür ein Gentest entwickelt und es wird bei der Uniklinik Giessen eine Medikamentenliste geführt, welche als gefährlich eingestuft werden. MDR1 betroffene Hunde sind keineswegs kranker als andere, auch wenn das immer wieder gern behauptet wird. Ich selbst besitze 3 Langhaarcollies jeder hat ein anderes Ergebnis und sie werden staunen ausgerechnet der auf MDr1 genetisch frei getestete ist der empfindlichste!!! Es kommt also auch hier meines Erachtens auf den einzelnen Hund, seine Ahnen, sein Aufwuchsort , seine Sozialisierung drauf an und nicht auf das Ergebnis des MDR1 Gentests.

DM - Degenerative Myelopathie. Dies ist eine Reihe von langsam verlaufender neurologischer Erkrankung, die niemals schmerzhaft ist. Zudem kann sie meist erst beim alten Hund ( ab dem 5. Lebensjahr)auftreten. Der Hund wird langsam aber stetig Bewegungstörungen zeigen bis hin zur völligen Lähmung. Tierärzte gehen beim Erkennen der Erkrankung nach dem Ausschlussverfahren, da auch andere neurologische wie auch toxigologische Erkrankungen die selben Symptome aufweisen. Sicher ist nur eine Diagnose per MRT oder durch eine Autopsie. Der hierfür von den Laboren angebotene Gentest wurde anhand des beim Deutschen Schäferhund nachgewisenen SOD1 - Gens entwickelt, ist aber keinesfalls aussagekräftig für alle anderen Rassen auch wenn diese ebenfalls ein SOD1 - Gen tragen

Das sind derzeit nur die 3 hauptsächlich erwähnten und teilweise in manchen Zuchtvereinen schon vorgeschriebenen Gentest beim Collie. Es gibt dann noch den Test auf das Grey Collie Syndrom, Eine Autoimmunerkrankung die eine silbergraue Fellfärbung verbunden mit einer Störung des Blutbildes aufweist. In Deutschland ist mir keine Collielinie bekannt wo dies schon einmal aufgetreten ist und auch in Amerika ist es sehr sehr selten und von daher eigentlich nicht erwähnenswert. Trotzdem testen gerade Züchter die mit amerikanischen Linien züchten oft auf GCS als ob alles Böse aus Amerika kommt .
Manche testen auch auf MH - Maligne Hyperthermie und JRD - Juvenile Renal Dysplasie ( eine Nierenerkrankung), oder gar auf von-Willebrandt2 . Wenn man alle Gentests nutzen würde die angeboten werden, egal ob für den Collie gemacht oder nicht, müsste man mindestens 21 Tests machen lassen. Was das bei einem Preis pro Test von 40 -140€ alleine an Kosten verursacht brauch ich glaube ich nicht auszurechnen.
Warum gibt es dann Züchter und auch Vereine die immer wieder darauf pochen? Nun da gibt es mehrere Gründe.

1. Liest es sich ja gut wenn ein Welpeninteressent liest oh die Elterntiere sind genetisch frei = folglich gesund, Nur was ist wenn andere Erkrankungen wie Schilddrüse, Bauchspeicheldrüse, Herz oder Epilepsie auftreten? Auch solche Erkrankungen sind durchaus vererblich, werden aber weder in den Zuchtordnungen der Vereine geschweige denn von betroffenen Züchtern erwähnt. Für einen offensichtlich anhand von Gentest gesunden Welpen kann man ja auch gleich viel mehr Geld verlangen, so sind Spitzenpreise bis 2500,-€ nicht selten. Das kann man aber auch für einen Collie bezahlen der nicht getestet wurde nur mal so am Rande.

2. Gerade kleinere Verein die um Mitglieder kämpfen müssen um gegen den großen Monopolisten VDH zu bestehen, müssen sich ja irgendwie abgrenzen und hervor tun. Also verlangen sie strengere Regelungen der Zuchtzulassung ohne auch nur einen Blick auf das Gesamtbild Hund zu verschwenden. Warum sonst gibt es so viele unterschiedliche Collietypen alleine in Deutschland obwohl alle immer wieder behaupten das nur nach dem Originalstandard gezüchtet und gerichtet wird.

 3. Gibt es immer wieder Züchter egal ob bei den Hunden, Pferden, Kleintieren oder was auch immer , die sich hervor tun müssen. Sei es um die Welpen besser zu verkaufen, sei es einfach um ihr eigenes Ego zu befriedigen usw. Es gibt komischerweise in kaum einem sozialen Umfeld wie dem eines Züchters mehr Neid und Mißgunst als anderswo. Und das obwohl doch aus logischer Sicht alle zusammen arbeiten sollten. Aber das ist nun mal die Natur des Menschen.

Was ist dann also wirklich Sinnvoll? Auf Gentests und Untersuchungen pochen oder nicht. Dazu muss man erst einmal das Gesamtbild betrachten. Es gibt einen Standard ( der leider auch mit den Jahren immer wieder mal umgeschrieben wurde) der vorgibt wie ein Collie auszusehen hat.  Schon da gibt es erste Probeme, Denn was der Standard vorgibt und wie ihn manch Züchter und Richter auslegt sind schon 2 verschiedene Paar Schuhe. Dieser Standard schreibt auch in gewissen Punkten das Wesen, die ursprünglichen Charaktereigenschaften des Collies vor. Und schon gehts los. Inzwischen gibt es von hochaggressiv bis hyperängstlich alles was man an Charaktereigenschaften reinzüchten kann. Aber sollte damit wirklich auch weiter gezüchtet werden?
Das nächste Problem ist die Bewegungsfreiheit. Ein Collie sollte über dem Boden schweben, sich frei bewegen und auch im Gelände in der Lage sein sicher und standfest seinen Weg zu gehen. Doch was sieht man auf Ausstellungen oder bei manchen Züchtern? das genaue Gegenteil. Und trotzdem bekommen diese Hunde ihre Zuchtzulassung.Dann gibt es wie gesagt allgemeine Erkrankungen die sich über Jahrzehnte in die Rassehundezucht eingeschlichen haben wie z.b. die HD. Ja eine HD Untersuchung ist wichtig, aber bitte unter der Berücksichtigung der neuesten Erkenntnisse. Es gibt Züchter die nutzen heute bereits ein Frühröntgen bis zur 20. Lebenswoche, das in den USA entwickelt wurde und etwas von der herkömmlichen HD Untersuchung in Punkto Lage und Narkose abweicht. Andere wiederum behaaren auf dem Stand ihre Hunde erst mit 3 Jahren zu röntgen, weil sie erst dann wirklich fertig sind. Nur ist da dann das Problem man kann gar nicht mehr feststelle ob es eine angeborene oder erworbene HD ist.
Denn wie neueste Studien beweisen ist falsche Fütterung, falsche Bewegung und eventuelle Unfälle die häufigste Ursache von HD.
Sicherlich können uns die Gentests auch helfen bislang bekannte Erberkrankungen in der Zucht zu bekämpfen, aber wenn ich  Zahlen sehe das beim Bekanntwerden der Gentests 70 - 80% der Collies CEA/CH affected und MDR1 affected waren, was sich jetzt inzwischen auf vielleicht 50 -60% reduziert hat, was soll es dann bringen darauf zu pochen nur noch affected, also betroffene Hunde mit genetisch freien Hunden zu verpaaren? Zumal man ja auch nicht vergessen darf in den Laboren sitzen Menschen und Menschen machen auch Fehler. Wenn man auf so eine Regelung pocht, wie es manche Vereine verlangen, reduziert sich der Genpool gleich mal mindestens um die Hälfte. Da aber auch dann nur Träger Tiere mit genetisch freien verpaart werden dürfen , kommt nochmal eine Verringerung um weiter 25% dazu. Was haben wir dann noch für einen Genpool? Was ist den einer der wichtigsten Grundsätze in der Zucht? Vermeidung von sogenannten Popular Sires. Also einzelne Deckrüden die von jedem genutzt werden, nur weil es der Verband so vorschreibt. Und was passiert dann?  schon hat man in der nächsten Generation haufenweise miteinander verwandte Halbgeschwister die man eigentlich nicht verpaaren sollte , weil dann wiederum versteckte Fehler, wie Unfruchtbarkeit , Einhodigkeit, Knickruten und dergleichen auftreten. Hat uns nicht die Evolution eines gelehrt?
Die Natur findet immer einen Weg und wenn es durch Mutationen ist. Bumm und schon ist unsere so geliebte Rasse der majestische Collie, die von allen geliebte Lassie krank- und totgezüchtet .

Sehr interessant hierzu auch das Thema Epigenetik und noch mehr zu diesem Thema

Vorwort

Warum kommt jemand wie ich auf die Idee einen Blog gerade zu diesem Thema zu schreiben?
Nun ich werde vieles von meinen Welpenkäufern gefragt, aber versuche auch anderen Colliebesitzern die Interesse an bestimmten Themen haben, mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. 
Jemand sagte mal zu mir ich sollte bei meinem Wissen ein Buch schreiben, aber erstens gibt es schon eine Menge an Büchern über den Collie und zweitens würde es bei der Gesamtheit des Themas zu einem Lexikon ausarten.
Dazu habe ich weder die Zeit noch die Geduld und wahrscheinlich bestünde in der heutigen Zeit auch gar kein Interesse an so einem Gesamtwert. 
Ein Blog hat dagegen viele Vorteile, er kann als Nachschlagewerk fungieren, ich kann gezielt auf bestimmte Themen eingehen, aber auch Diskussionen anregen.
Klar man kann sich in den heutigen Zeiten von Internet ganz gut informieren. Viele Züchter haben insbesondere was Gesundheitsfragen angeht meist links auf ihren Websiten oder empfehlen ihren Käufern Bücher.
Aber es fehlt irgendwie eine zentrale Anlaufstelle, wo man alles findet. Und auf genau so etwas möchte ich hinaus.
Ich hoffe, dass sich viele interessierte Leser und auch einige fleißige Mitschreiben finden werden.
Ich jedenfalls freue mich darauf.


Eure Cora

Warum eigentlich 2 Rassen?

Ich bin natürlich wie viele andere auch in sozialen Netzwerken unterwegs. Schließlich lernt man da am schnellsten weltweit gleichgesinnte kennen.
Und es finden sich immer wieder Denkanstöße, so wie heute....
Da wurden die Meldungen für Crufts , der größten Hundeausstellung in Großbritannien bzw. weltweit, veröffentlicht. Und was fällt mir da auf?
Es wurden 271 Langhaarcollies gemeldet. Nun das klingt wirklich viel, aber dem stehen nur 58 gemeldete Kurzhaarcollies entgegen. Und das im Ursprungsland, denn die wenigsten gemeldeten Hunde kommen aus dem Ausland.
Warum nur so wenige Kurzhaarcollies? Liegt es daran das viele den Collie auf Grund der Lassie Filme nur in Langhaarcollies kennen?
Manch Kurzhaarcollie Besitzer kann ganze Bücher darüber schreiben, als welche Hunderasse bzw Mischlinge sie schon betitelt wurden. Sicherlich ist das ein Faktor für die geringen Meldezahlen.
Aber es ist auch bekannt das gerade in Großbritannien ein starker Rückgang der Welpenzahlen dokumentiert ist, während im anderen europäischen Ländern , aber auch weltweit die Nachfrage, nach dem pflegeleichteren ursprünglicheren Kurzhaarcollie steigt.
Ist es nicht eher ein großes Problem, dass aus einer Rasse mit 2 Haarvariationen 2 Rassen gemacht wurden,die in mehreren Ländern, darunter auch das Herkunftsland Großbritannien, nicht miteinander verpaart/ vermischt werden dürfen?
Warum eigentlich? Weil es starrsinnige Züchter gibt die auf Vorurteile pochen?
Warum werden andere Rassen die ebenfalls mehrere Haarvariationen haben nicht getrennt? ( Jack Russel Terrier, Weimeraner und etliche mehr)
Ganz einfach weil man genau weis, trennt man diese Variationen verringert sich über Jahrzehnte der Genpool. Was wiederum zur Folge hat, dass mehr Erberkrankungen zum Vorschein kommen. Dieses wird dann versucht durch strengere Zuchtordnungen anhand von Gentestergebnissen versucht wieder zu verringern.
Aber da genau liegt der Fehler, denn dadurch verringert sich der Genpool nur noch rasanter.
Was wäre also die einfachste und logischste Konsequenz?
Man bringt einfach beide Rasse Variationen wieder zusammen!!
Gerade in der heutigen Zeit von medizinischer Forschung und Gentests ist es möglich so den Genpool wieder zu erweitern. Das gilt für Erbkrankheiten genauso wie für Farbvariationen, die aus den ursprünglichen Standards gestrichen wurden.