Ahnentafeln wozu brauch man das?????

Nun ganz einfach, ein einfacher Hundebesitzer hat so den Nachweis, dass sein Welpe aus einer kontrollierten Zucht kommt. Er erfährt so wer die Eltern, Großeltern, Ur-Großeltern usw. sind. Dank dem Internet kann er sich diese sogar größtenteils auf Fotos anschauen.

Spezieller ist das schon bei Züchtern. Ein guter Züchter kann sehr viel aus einer Ahnentafel lesen. Nicht nur was an Untersuchungen gemacht wurde, sondern eben auch was einfachen Hundehaltern verborgen bleibt. Wie eng ist die Linienzucht? Kann man daraus eventuell auf bestimmte Merkmale zurück verfolgen? Ist es eventuell sogar möglich Krankheiten die nicht untersucht aber bekannt geworden sind, zurück zu verfolgen?
Ein kleines Bsp.
Rüde X und Hündin C werden miteinander verpaart. Beides sind hervorragende Rassevertreter und er ist sogar schon Champion. Das verspricht also ein sehr guter Wurf zu werden. Auch vom Pedigree passt es gut da es in die Linienzucht auf einen speziellen Champion geht. Die Welpen werden geboren und sind richtig toll. Auf einmal macht sich bei allen Welpen eine spezielle Haut/Nervenerkrankung bemerkbar. Als Züchter kämpft man und investiert tausende von Euro um die Welpen zu retten, was auch gelingt. Alle werden gut vermittelt, natürlich nicht in die Zucht, denn man möchte als seriöser Züchter nicht das sich so etwas weiter verbreitet und man als Schuldiger da steht.
Aber man überlegt nun, was ist passiert. Woran liegt es? An der Hündin? Am Rüden? Man hört sich um und erfährt das bei noch anderen Züchtern die den Rüden genutzt haben, dasselbe passiert ist. Aber es gab auch genug bei denen nichts wahr. Also woran könnte es gelegen haben? Nachdem man sich das Pedigree des Wurfes noch einmal vorgenommen hat, ist es genau das warum wir uns eigentlich den Rüden X rausgesucht haben, nämlich die Linienzucht. Ein bestimmter Rüde kommt im gesamten Pedigree ( Ahnentafel) 4x vor. es wurde zwar immer mal andere Linien dazu genommen, aber das hat wohl nicht gereicht.
Wie uns die Genetik gelehrt hat, ist leider für vieles was an Erkrankungen vererbt wird der Rüde zuständig. In dem von uns genannten Beispiel ist es ganz offensichtlich, da der Champion Rüde auf den in Linie gezogen wurde, immer auf der väterlichen Seite zu finden war. Bei Rüde X war er doppelt der Großvater (mutter und Vater) bei Hündin C der Großvater väterlicherseits. Gut mir liegen jetzt nicht die Pedigrees der  anderen Würfe vor, aber auch das liesse sich nach verfolgen, ob auch hier Linienzucht auf diesen Rüden oder aber aus dessen Linie gemacht wurde.Genau so verhält es sich eben auch mit körperlichen Merkmalen.
Von daher ist es immer wichtig für einen Züchter ein lang zurück verfolgbares Pedigree (Ahnentafel) zu haben. Und man muss natürlich auch in der Lage sein dies zu lesen und die Hunde dazu wenigstens bildlich zu kennen.

Ich sehe leider immer noch Züchter die sich mit solchen Themen überhaupt nicht auseinander setzen. Da wird wild drauf los verpaart, nur weil einem der Rüde gefällt und vielleicht noch die Untersuchungsergebnisse stimmen. Aber das war es dann auch. Da werden sich keine Gedanken gemacht ob die Typen überhaupt zusammen passen, oder ob es im Gegensatz dazu vielleicht zu eng wird. Für mich sind dies keine Züchter, sondern Möchtegerne die sich keinen Gedanken um das Thema Zucht und Genetik (außer was Gentests angeht) gemacht haben. Auch wenn sich jetzt viele auf den Schlips getreten fühlen, es entspricht nun mal der Wahrheit. Lernt Pedigrees zu lesen, nehmt euch den Standard vor und dann erst dann züchtet.



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