Populare Sires

Ich habe diesen Begriff schon in meinem letzten Blog verwendet.  Nun ich denke Nichtzüchter wissen nichts mit diesem Begriff anzufangen, daher möchte ich es einfach mal erklären, und damit auch das gefährliche an populare Sires darstellen.

Populare Sires sind Deckrüden die immer wieder von vielen Züchtern genommen werden,sei es auf Grund von championtiteln oder von tollen Gesundheitswerten. Gerade bei Züchtern die nicht im VDH/FCI züchten ist diesehr Gefahr sehr groß.  Ich habe mich in den letzten 3 Jahren immer mehr mit Ahnentafeln beschäftigt und dabei festgestellt das es immer wieder solche Deckrüden gab. Nicht nur hier sondern auch weltweit.
Das Problem dabei ist folgendes.  Als Züchter möchte man natürlich dem Standard so nah wie nur möglich kommen. Also wählt man Hunde aus die diesem Ideal schon entsprechen. Man möchte ja auch schnellst möglich sein Ziel erreichen. Das liegt auch in der Natur des Menschen, schnellstmöglich das beste Ergebnis zu erzielen, am besten noch vor den anderen.

Nun ist es aber so das genetisch gesehen Hunde genauso individuell sind wie wir Menschen auch. Aber die Rassehundezucht lebt davon ein relatives Einheitsbild zu schaffen. Zu Beginn der Rassehundezucht War die Zweckmäßigkeit das wichtigste, aber mit dem aufkommen von Ausstellungen wurde immer mehr das Aussehen wichtig. Den einzigen unterschied erlaubte man sich in den Farben und Abzeichen.
Schon damals wurden Hunde die einem idealbild entsprachen öfter miteinander verpaart. So das wenn man es genau nimmt jeder Collie auf der ganzen Welt irgendwo in den hintersten Generationen miteinander verwandt ist.
Trotzdem gibt es heute unterschiedliche Typen.
Das wiederum liegt daran wie Züchter ihren idealtyp sehen. Das schlimmste was einer Hunderasse passieren kann ist zum Modehund zu werden. Dem Collie passierte dies als Lassie in Filmen und Serien über die Fernsehbilschirme flimmerte.
Alle wollten so einen Wunderhund.
Gottseidank ist diese Phase vorbei, doch was wäre wenn nicht, sieht man am besten am Beispiel deutscher Schäferhund.

Ich glaube die Popularität von Lassie hat dem Collie in soweit geholfen, dass es inzwischen weltweit verschiedene Linien gibt und damit einen recht großen Genpool. Aber es hat auch dazu beigetragen das eben Erbkrankheiten ebenfalls verbreiteter sind. Nun ist man sich dessen bewusst geworden und versucht auf drastische Art und Weise dies zu revidieren.

Und hier kommen wieder die populare Sires ins Spiel. Wie schon im vorherigen Blog beschrieben wird jetzt nur noch auf die Gesundheitswerte geachtet und auf nichts anderes mehr. Manche sind zudem nicht bereit große Fahrten auf sich zu nehmen und so wird eben der günstigste, am nähesten entfernte , genetisch "gesunde" Deckrüden genommen. So denkt dann aber nicht nur 1 Züchter sondern eben 10. Und schon sind bei 10 Würfen a 8 Welpen im Durchschnitt, 80 Halbgeschwister geboren. Da viele Züchter sich meist auch 1 oder 2 Welpen zur weiterzucht aufheben, sind damit schon 10 - 20 Halbgeschwister einer Generation in der Zucht. Dazu kommen dann noch Enkel und Urenkel dieser Deckrüden dazu. Nun kann sich jeder selbst ausrechnen wie schnell sich dann doppelte bzw mehrfach gleiche Ahnen aufeinander treffen und was das für die genetische Vielfalt bedeutet.

Und was dann an bisher unbekannten Erkrankungen und Defekten auftritt. Teilweise auch durch Mutation kann man gar nicht vorher sehen.

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