Wahres Alter unserer Collies und daraus schließende Änderungen in der Zucht

Ich kenne diese Rechnung zwar bereits seit 2010, aber leider hält sich hartnäckig die Unwissenheit über das wahre Alter unserer Hunde.
Wir wissen alle das große Rassen eine geringere Lebenserwartung haben wie kleinere Rassen. Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel, aber die alte Rechnung 1 hundejahr = 7 menschenjahre geht hier bei nicht auf. 
Daher finde ich es wichtig darüber aufzuklären wie richtig gerechnet wird.

 
Eine einfachere Rechnung gilt auch ganz gut und ist etwas einfacher. Man nimmt einfach die ersten 2 Jahre x12 und jedes weiter +5. Also 1 Jahr = 12 Jahre, 2 Jahre = 24 Jahre, 3 Jahre dann = 29 Jahre usw. 
Da muss man doch überlegen ob die gängigen zuchtordnungen mit ihrer erlaubten zuchtfähigkeit von Hündinnen bis zum vollendeten 8. Lebensjahr noch gerechtfertigt sind. Schließlich sind dann gerade Hündinnen ab 15 kg  bereits weit über die 60 Menschenjahre.  Und selbst in der Humanmedizin steigt die Gefahr einer Risikoschwangerschaft ab einem Alter von 35 Jahren.  Zumindest was eine Erstlingsschwangerschaft angeht. Warum tun wir das dann unseren Hündinnen an? Sie bekommen schließlich zwischen 4 und 12 Welpen pro Wurf. In den USA halten es daher viele Züchter so, dass sie bereits mit 12 Monaten also der 2. Hitze decken. Oft auch mehrere Hitze hintereinander sofern die Hündin sich gut erholt hat, und nehmen die Hündin mit 5 Jahren aus der Zucht. Dadurch haben sie weniger Pyometrafälle ( die Hündinnen werden dann meist auch kastriert) aber auch sehr kleine Würfe bis Einzelne welpen die oft bei älteren Hündinnen vorkommen können werden ausgeschlossen. 
Oft kommen dem natürlich die HD Untersuchungen im Alter von frühestens 15 Monaten bei Hündinnen gegen. Hier sollte man wirklich überlegen das es inzwischen ein neues Verfahren gibt. Dieses nennt sich penn-hip wird im Alter bis 20 Wochen durch geführt und schließt damit die erbliche HD aus. zudem wird bei diesem Verfahren der Hund nicht überstreckt sondern in natürlicher Haltung und ohne tiefere Narkose geröntgt.  
Als dies könnte auch zu einer qualitativ höheren Zucht führen. Aber ob sich die zuchtkommissionen da wirklich mal Gedanken drüber machen? 

Wie gefährlich ist MDR1 wirklich

Immer wieder scheiden sich die Geister an dem Thema MDR1. Für die einen ist es das schlimmste überhaupt, anderen reicht einfach den Status zu wissen ohne sich deswegen verrückt zu machen.
Man sollte sich bewusst sein das es den Collie bereits über 100 Jahre als Rasse gibt,  und demzufolge gibt es auch diesen genetischen Defekt. Und trotzdem haben Collies die Schafe hüten immer überlebt. Nun daran sehen wir doch das es hauptsächlich ein vom Menschen gemachtes Problem ist. Erst mit der Einführung von Medikamenten auch in der Tiermedizin wurde dieser "Defekt" bemerkbar.
Bereits seit Jahrzehnten ist Tierärzten bekannt das insbesondere britische Hütehunde auf gewisse Medikamente reagieren können, und seit etwas über 10 Jahren hat das ganze auch einen Namen und es gibt einen Gentest hier für. Mit Bekanntwerden des Gentest stellte man aber ein anderes Problem fest, nämlich das der Collie die am stärksten "betroffene" Rasse ist. Trotzdem meinten direkt die ersten Züchter man muss diesen Defekt ausmerzen indem man  nur noch freie Hunde zur Zucht verwendet.  Wie fatal das ganze ist sieht man bereits jetzt in vorwiegend deutschen Dissidenzzuchten. Es wurden immer wieder die selben Rüden benutzt so das inzwischen der Großteil der Dissidenz-Collies eng miteinander verwandt ist und man nur sehr schwer passende Deckrüden findet. Insbesondere wenn man nach wie vor auf die Werte schaut. Das dies teilweise ohne Sinn und Verstand passierte merkt man auch daran, dass auch MDR1 genetisch freie Collies trotzdem sehr empfindlich reagieren.  Ich selbst besitze vom Status her alle 3 Varianten und kann nur sagen das meine beiden Hündinnen ( +/- und -/-) robuster und widerstandsfähiger sind wie mein Rüde ( +/+).  Dazu muss ich sagen das meine -/- Hündin aus den USA importiert wurde, wo das Thema MDR1 erst im Jahr 2016 auf der National groß behandelt wurde und nun ein Großteil der Züchter anfängt zu testen. Trotzdem machen die US Züchter den Gentest nicht zum Nonplusultra ( Ausnahmen bestätigen die Regel ) sondern richten ihr Augenmerk nach wie vor auf Standard und Wesen.  Ich bin inzwischen auch überzeugt davon das die robustere und natürlichere Haltungsform in den USA dazu beiträgt das auch -/- Hunde nicht empfindlich sind. Man muss sich auch bewusst machen das ein Collie niemals an diesem  Defekt sterben kann. Sondern immer nur an Vergiftungen, die natürlich fatalere Auswirkungen haben als bei einer funktionierender Blut-Hirn-Schranke.
Das gefährliche was ich an diesem Hype um den MDR1 Defekt sehe,ist dass sich der Züchter und Halter und im schlechtesten Fall auch der behandelnde Tierarzt auf einem idealen Testergebnis von +/+ ausruht und der Hund trotzdem an der Behandlung stirbt. Mal abgesehen von den schrexkensmeldungen das ein Hund durch das fressen von Pferdeäpfeln/Kuh -oder Schafsmist gestorben ist, so sollte man bedenken das dann das Entwurmungsmittel Ivermectin zu hoch dosiert War ( ganz nach dem Motto viel hilft viel) oder aber der Hund große Mengen an Kot von frisch entwurmungsmittel Tieren zu sich genommen haben muss, kann ich von keinem meiner Collies sagen das sie Interesse an Pferdeäpfeln zeigen.  In unserem Ort leben bestimmt an die 100 Pferde und es ist schier unmöglich demzufolge Pferdeäpfeln aus dem weg zu gehen,aber noch nie hat einer meiner Collies je Interesse daran gezeigt. Was Viel interessanter ist ist wenn Hufhorn von pferdehufen wenn der Hufpfleger/Schmied da War.  Klar auch da kleben Reste von Pferdemist.  Und wenn dann nehmen die Hunde es darüber auf. Und wer dies vermeiden will muss seinen Hund so erziehen das er draußen nichts aufnimmt.  Egal was,schließlich gibt es inzwischen genug Idioten die Hunde vergiften wollen.
Mein Anliegen ist daher das auch insbesondere Züchter sich Gedanken machen sollten was sie mit ihrer Panikmache bezüglich des MDR1 defektes anrichten. Nicht nur das man unsere geliebten Collies krank redet, nein man verunsichert damit potenzielle Interessenten und sorgt zudem für einen engen Genpool. Von weiteren Auswirkungen kann und will ich auch nicht sprechen, da insbesondere das Thema Epigenetik also alle äußeren Einflüsse und Mutationen nicht bekannt sind und man daher deren Auswirkungen gar nicht einschätzen kann.
Das einzige was ich sehe ist das wertvolle Zuchthunde nur auf Grund ihrer genetischen Werte aus der Wahl fallen und in der Versenkung verschwinden. Die fatalen Folgen dessen kann man teilweise jetzt schon erahnen.