Hundezucht und Tierschutz geht das überhaupt?

Ja es geht sehr wohl.

Ein verantwortungsbewusster im Verein züchtender Hundezüchter, wird  kontrolliert. Erstens vom Verein, indem alle zur Zucht verwendeten Hunde bestimmte Untersuchungen nachweisen müssen, damit mit diesen überhaupt gezüchtet werden kann und darf. Zweitens durch das veterinäramt. Ab 3 gebärfähigen Hündinnen (laut TschG 8 Monate - 8 Jahre) sollte eine beim Veterinäramt angemeldete  und kontrollierte gewerbsmässige Zucht vorliegen. Eine gewerbsmässige Zucht hat auch nichts mit gewerblicher Zucht zu tun. da ist ein kleiner aber feiner Unterschied. eine Hobbyzucht kann daher durchaus auch eine gewerbsmässige Zucht sein. Eben nur dadurch weil 3 Hündinnen vorhanden sind.
Ein verantwortungsbewusster Züchter wird seine Welpen oder auch " aussortierten" Hunde ( durch irgendwelche vom Zuchtverband und im Standard verankerten "Fehler" ) immer mit Rückkaufrecht und Vetrag verkaufen. Leider, nutzen dies die wenigsten Hundehalter und verkaufen Ihre Hunde lieber selber weiter. So dass diese irgendwann im Tierheim landen. Leider sind dann auch die Tierheime nie daran interessiert den Züchter zu informieren. Obwohl es so ein leichtes wäre,z.b. ausgesetzte Hunde zu zu ordnen, und ein guter Züchter mit Sicherheit keinen seiner Hunde im Tierheim sehen will. ( Ein Schelm der dabei böses denkt, warum Tierheime nicht mit Züchtern zusammen arbeiten.-)
Ein verantwortungsbewusster Züchter wird seine Welpen auch nur gechipt und registriert verkaufen, eben, damit er schnellstmöglich informiert  wird und helfen kann Besitzer ausfindig zu machen.

Warum gibt es dann so viele Hunde im Tierheim oder im Tierschutz?

Ganz einfach, leider gilt in vielen Köpfen immer noch die Faustregel, eine Hündin soll 1x in ihrem Leben Welpen haben. Also wird dann eben mal schnell, der Rüde eines Bekannten drauf gesetzt und die Welpen im Internet für kleines oder auch großes Geld als Edelmischung verkauft. Ohne sich überhaupt Gedanken zu machen, was evtl in deinem Rassehund für Erkrankungen stecken können, ob die Zuchtpartner körperlich wie auch wesenstechnisch zusammen passen. Denn genau das schreibt die Rassehundezucht ja vor.
Gut es gibt dann auch welche die wenigstens 2 Hunde ein- und derselben Rasse verpaaren, die Gründe dafür sind sicherlich vielfältig. Bei Modehunderassen kann man aber getrost davon ausgehen, dass einfach Geld damit verdient werden soll. Solche Rassehunde sind dann meist ohne Vereinspapiere und ohne Untersuchungen, der Elterntiere "günstiger" zu haben.
Sicherlich passiert auch einem guten Hundezüchter mal ein Unfall, wir sind nun mal auch nur Menschen und  unsere Tiere eben das was sie sind Tiere die ihrer Natur folgen. Aber  auch hier wird ein verantwortungsbewusster Züchter immer Rede und Antwort stehen, Kopien der Ahnentafeln und Untersuchungsergebnisse mitgeben und haargenau den selben Kaufvertrag verwenden wie für seine Welpen mit Papieren.

Dann gibt es aber auch noch Hunde die über den Auslandstierschutz kommen. Meist irgendwelche Straßenhunde, die eingefangen wurden und mit haarsträubendsten, mitleiderregenden Geschichten über Tötungsstationen ebenfalls über das Internet verkauft werden. Meist auch viel leichter als irgendein Tierheimhund.  Ob man damit den Hunden wirklich einen Gefallen tut, sei mal dahin gestellt. Viele davon leben schon seit Generationen auf der Straße, sind dort geboren und halbwild. Diesen Hunden wird aus falsch verstandener Tierliebe ihre Freiheit genommen und sie werden in Massen nach Deutschland gebracht. Wenn sie dann nicht schon bei der Übergabe entlaufen, so dauert es doch meist nicht lange, das auch sie wieder ausgesetzt werden oder im Tierheim landen.
Etwas anders sieht es da bei Rassehunden aus, auch in anderen Ländern gibt es Massenvermehrer die darauf spezialisiert sind billig Welpen nach Westeuropa zu verkaufen. Hat ein solcher Zuchthund ausgedient, landet er oft auch in einer Tötung. Diese Tiere kennen meist keinerlei Zuwendung, keine Leine, kein spazieren gehen , nichts was hier so alltäglich ist. Ich bin bestimmt die letzte die solch einer armen Seele ein Zuhause verwehren würde.
Doch in erster Linie sollte Auslandstierschutz vor Ort betrieben werden. Aufklärungsarbeit nennt man das auch. Straßenhunde sollten sterilisiert (nicht kastriert) wieder freigelassen werden, Futterstellen eingerichtet, und die Bewohner dazu motiviert werden sich darum zu kümmern. Vermittlungen sollten aller erstens im eigenen Land stattfinden und nicht ins Ausland. Hier sind meines Erachtens nach auch die Rassehundezuchtvereine der FCI in den jeweiligen Ländern gefragt, sich mit einzubringen. Meist gibt es auch bei den Vereinen Vermittlungsstellen für Rassehunde. Es muss also nicht immer ein Welpe sein. Zudem gibt es z.b. für den Collie die Seite:

www.colliessucheneinzuhause.de

Man sieht, nicht ein Hundezüchter ist verantwortlich für das Elend sondern immer einzelne Personen. Und Tierschutz und Hundezucht sind durchaus zu vergleichen und vereinbar.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen