Von Sinn und Unsinn einer Ausstellung
Heute möchte ich einmal, gerade auf Grund der aktuellen Lage, dass Thema Ausstellungen aufgreifen. Gerade VDH - Ausstellungen werden immer schlimmer von den Veterinärämtern teils willkürlich so mit Auflagen belegt, das Meldungen zurück gezogen oder erst gar nicht gemeldet wird, und Ausstellungen dadurch abgesagt werden. Dies ist natürlich auch eine enorme Belastung für die Vereine und Verbände, bei denen Ausstellungen zur Zuchtzulassung PFlicht sind.
Welche Fragen sollten wir uns also in Bezug auf Ausstellungen stellen?
Sind Ausstellungen noch zeitgemäß? Wie könnten Ausstellungen weiterhin stattfinden? Sollte das Ausstellungssystem geändert werden, und wenn ja wie? Sind Ausstellung für die Rassehundezucht überhaupt notwendig?
Nun ich kann nur von mir reden, aber ich finde um den ganzen Kriitikern den Wind aus den Segeln zu nehmen und die Rassehundezucht nicht zu gefährden, sollte man nicht nur an der Bekämpfung von Qualzucht arbeiten, sondern auch an unserem Ausstellungssystem. Schon alleine der Gedanke an Ausstellung zur Zuchtzulassung verursacht bei vielen Züchtern Bauchschmerzen, denn oft sind die Zuchtzulassungen auch mit bestimmten Ausstellungsergebnissen verknüpft. Und diese liegen nunmal in der Willkür der einzelnen Richter. Sicher haben auch Richter ihre eigene Meinung und Auslegung des Rassestandards, aber es gibt diese Standards nicht umsonst. Und das in Deutschland oft genug weit ab vom Standard gerichtet wird und einem völlig verqueren Schönheitsideal telweise die Championtitel zugeschustert werden, wissen wir alle. Und genau da liegt meines Erachtens das Problem.
1. Es wird nicht mehr 100 %ig nach Standard gerichtet sondern nach teils von Ausstellungsleitern vorgegebenen Kriterien.
2. Der Zwang zur Zuchtzulassung mindestens 2 Ausstellungen mit einem gewissen Ergebnis zu verlassen, fördert Merkmale die eigentlich Zuchtausschliessend sein sollten.
3. Das Ausstellungswesen, öffnet auch Kritikern der Rassehundezucht Tür und Tor dagegen vor zu gehen
Was würde ich also ändern?
1. Ausstellungen sollten alleine als das angesehen werden was sie sind, ein Zur Schau stellen der Vetreter der jeweiligen Rassen unter Berücksichtigung des Rassestandards. Dies funktioniert z.B. in den USA sehr gut. Es gibt dort große Shows wo alle Rassen ausgestellt werden, aber auch kleine reine Rasseshows. Zudem gibt es in den USA ein Punktesystem um einen Championtitel zu erreichen, nicht wie bei uns 3 Awartschaften. Eine Beurteilung wie bei uns gibt es ebenfalls nicht, sondern nur die ich nenne es mal "Plätze" nach denen die Punkte (zusätzlich fliessen aber noch die Bundesländer und die Meldezahlen mit ein) vergeben werden. Diese wären Winners Dog, Winners Bitch, Best of opposite Sex, Best of Winners,Best of Breed, Reserve best in show und Best in show. Wobei die beiden letzteren natürlich nur bei der National oder bei großen Shows mit vielen Rassen vergeben werden, dann kommt noch das Best in Group, also bei unseren Collies die Herding-Group mit allen Hüte- und Herdenschutzhunderassen dazu, da nur der Best in Group um das Best in show mitlaufen kann. Für den Championtitel sind beim AKC 15 Punkte nötig die man sammeln muss um den Titel zu erhalten. Dieses Wertesystem finde ich persönich besser, da hier die anderen Ausstellungsteilnehmer nicht nieder gemacht werden, sondern eben ganz nach dem Motto: "Es kann nur einen geben" der in diesem Moment als bester Vertreter der Rasse gilt.
2. Der Zwang Ausstellungen zu besuchen um die Zuchtzulassung zu bekommen sollte abgeschafft werden. Da sind andere Punkte meiner Meinung nach wichtger. Asstellungen sollen Spaß machen und als sportlich fairer Wettkampf angesehen werden. Nicht jeder gute Zuchthund braucht einen Championtitel und nicht jeder Schönheitschampion ist ein guter Zuchthund. Aber Ausstellungen sind meiner Meinung nach wichtig um Rasseinteressenten aufzuklären und die Möglichkeit zu geben de Hunde in natura zu sehen und anzufassen und vielleicht auch schon erste Kontakte zu Züchtern zu knüpfen.
3. Die Lokations für die jeweiligen Ausstellungen sollten besser asgewählt werden. Was bringen große Messehallen, wenn nicht genug Möglichkeiten da sind wo die Hunde sich lösen können? Ich sage es mal so, würde die FCI sich auch mal mit dem Kennelclub und dem AKC austauschen und nicht nur die Papiere anerkennen, dann könnte man das Beste aus allen 3 großen Dachverbänden holen und die Qualzucht weltweit dezimieren.
Und es wird schlimmer
Nun mehr seit 2 Jahren gibt es das neue Tierschutzgesetz und dieses Jahr gibt es einen noch dataillierteren Vorschlag der dem Bundesminsterium vorgelegt wurde.
Das dahinter eindeutig PETA als Tierrechtsorganisation steckt wissen wir inzwischen alle. Auch das die USA inzwischen prüft PETA wegen kriminiller Machenschaften zu verbieten. Ich persönlich denke Peta hat sich inzwischen auf Europa insbesondere Deutschland als Sprachrohr fixiert, und dass bekommen wir nun zu spüren. Sicherlich der Streit zwischen Tierschützern und Züchtern existiert schon ewig, aber was mich auch insgeheim ein bisschen Schadenfroh werden lässt, ist die Tatsache, dass auch die vielen Auslandstierschutzorganisationen dabei schlecht weg kommen.
So wurden letztes Jahr bei der IATA die Bestimmungen für die Transportboxen in Flugzeugen erneuert, die es gerade Auslandstierschützern schwerer machen Hunde und Katzen aus dem Ausland per Flugpaten nach Deutschland zu bringen.
Weiterhin fällt beim Durchlesen des Vorschlages auf, dass auch die Bestimmungen was Operationen angeht strenger geregelt werden sollen. Allerdings widersprechen sich die Punkte teils selbst. So sollen wie bisher auch ncht medizinsch notwendige Operationen unterlassen werden. Dies betrifft ja auch die Kastration. Andererseits sollen Nutztiere teils vor dem 4.Lebensmonat kastriert werden. Also was denn nun? eine Kastration von gesunden Tieren widerspricht normalerweise dem Tierschutzgesetz. Trotzdem wird sie tagtäglich von Tierärzten insbesondere beim Tierschutz durchgeführt.
Ausstellungen sollen gänzlich abgeschafft werden, was natürlich die Frage aufwirft, wie wollen es die Rassehundevereine insbesondere der VDH dann mit der Zuchtzulassung regeln, bei denen oft mindestens 2 Ausstellungen gefordert werden. So wie zu Coronazeiten von Tierarzt und per Live- Videoübertragung an den Zuchtwart? Wird allgemein das ganze Zuchtgeschehen mehr und mehr digitalisiert?
Es ist unumstritten das viele Rassen inzwischen dermaßen überzüchtet wind und gesundheitliche Probleme haben. Aber deswegen die Rasshundezucht komplett verbieten? Einige Rassen gibt es erwissener Maßen seit Jahrhunderten und selbst unsere geliebten Collies werden seit 140 Jahren nach einem Standard gezüchte, welcher zwar im Laufe der Jahre auch verändert wurde aber nichtsdestotrotz Bestand hat.
Ja die Wissenschaft schreitet insbesondere in der Genetik schnell und schneller voran. Es gibt inzwischen unzählige Gentest auf erblich bedingte Erscheinungsformen, Farben, Defekte und Erkrankungen. Aber muss man da nciht auch differenzieren? Vorallem warum soll man Mischlinge vorziehen? Diese erben doch eher noch mehr Gene von den ursprünglichen Rassen und vermischen sich dann. Also ist doch letztendlich die Rassehundezucht auch Tierschutz, wenn sinnvoll mit dern neuesten ERkenntnissen umgegangen und differenziert bzw gestaffelt wird inwieweit etwas für eine Rasse tragbar ist.
Nur mal als Beispiel. DM - Degenerative Myelopathie und DMS - Dermatomyositis. DM ist eine oftmals erst ab dem 6. Lebensjahr auftretende schleichende Erkrankung die für den Hund aber völlig schmerzfrei und eigentlich auch nur durch CT oder Obuktion des dann verstorbenen Hundes bestätigt ist. Für uns Menschen ist das schlimm wenn wir merken unser Hund fängt an meist an den Hinterbeinen nachzuziehen und immer mehr lahm zu werden. Der Hund selber merkt das nicht, er hat ja keine Schmerzen und Tiere können mit "Behinderungen" bemerkenswert gut umgehen. DMS hingegen ktritt oft schon bei Welpen auf und sieht nicht nur nicht schön aus sondern ist auch schmerzhaft und bei richtig schlimmen Fällen auch tödlich, da viele Tierärzte dahingegen noch gar nicht geschult sind und man oft erst eine Odyssee an Besuchen hinter sich bringen muss. Was ist nun also schlimmer? Es gibt für beide Erkrankungen Gentests, aber insbesondere bei DM ist dieser nicht wirklich Aussagekräftig da selbst, vereinfacht dargestellt genetisch nicht betroffene Hunde DM bekommen können.
Bei DMS wiederum wird in Risikostufen unterschieden, welche anhand der vorhandenen Gene prozentual errrechnet wie hoch das Risiko ist, dass Welpen aus Verpaarungen diese Erkrankung haben können. Ich stelle das hier bewusst sehr einfach dar, da diese Plattfrom ja auch für nicht so versierte Welpeninteressenten sein soll, welche sich informieren wollen. Für mich persönlich als Züchter wäre daher der DMS Wert meiner Hunde und möglicher Verpaarungen defintiv wichtiger als der DM-WErt. Ebenso verhält es sich mit MDR1. Dies ist ein Defekt keine Erkrankung und dieser kommt sogar bei uns Menschen vor. Inzwischen ist die Aufklärung soweit fortgeschritten, das kaum ein Tierarzt noch Fehler in der Behandlung macht, da bereits während des Studiums darauf geachtet wird alle betroffenen Rassen vorsichtig zu behandeln. Also ist auch dies für mich kein Wert der wirklich Zuchtrelevanz hat, da auch aus persönlicher Erfahrung -/- und +/- Hunde "gesünder" sind wie +/+ .
Zumal Defekte wie MDR1, DM, CEA recht schnell durch Verpaarungen von Lang und Keurzhaarcollies aus der Welt geschafft werden könnten.
Aber was ist mit den wirklich schlimmern Erkrankungen eben DMs, JRD, HD und Epillepsie? was könnte man da zuchttechnisch und tierschutzkonform machen?
Nun außer der schon erwähnten Öffnung der Zuchtbücher und der wieder eingesetzen Varietäten Verpaarungen, könnte man auch noch Vereinsübergreifend mehr genetische Vielfalt erreichen und wenn dies immer noch nicht ausreicht überlegen das Outcross auf artverandte Rassen wie Border Collie oder zu groß geratene Shetland Sheepdogs ausweiten. Man sollte sich hierbei wirklich mal wieder die Entstehung der Rassen zu Gemüte führen und welche Rassen dabei mitgewirkt haben. Zudem sollte vielleicht auch weniger auf Farbreine Zucht geachtet werden. Oder welcher Züchter weis, außer wenn er sich wirklich mal mit der Rasse wirklich beschäftigt hat, dass die derzeit 3 anerkannten Farben sable, tricolor und bluemerle erst 1969 in Großbritannien festgelegt wurden? Davor waren nämlich alle Farben zugelassen.
Ich sage man könnte hierbei erst einmal wieder Back to the Roots gehen und würde schon ganz viel erreichen!!!!
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