Der Collie eine Qualzucht? Die neue Hundeverordnung im TschG

Sicherlich haben es nun auch langsam die letzten mitbekommen,seit dem 1.1.2022 gibt es eine neue Hundeverordnung im Tierschutzgesetz welche auch gezielt gegen sogenannte Qualzucht vorgehen soll.
Jetzt werden sicher wieder viele sagen, aber das betrifft doch den Collie nicht? Leider doch, denn laut Gesetz ist nun die Zucht und das Ausstellen von Hunden mit Qualzuchtmerkmalen verboten. Als Qualzuchtmerkmal gilt z.B. auch die merle Fellfarbe beim Collie, denn es besteht ja die Möglichkeit, dass man 2 Träger miteinander verpaaren könnte und dadurch Doublemerle entstehen. Und nicht nur das! Es zählen alle Gendefekte und Erkrankungen darunter, welche in Vermutung stehen, Schmerzen und Leid zu verursachen. Also folglich HD,ED,MDR1,CEA,PRA usw. Ja alles Erkrangen und Defekte die wir Züchter beim Collie sowieso untersuchen bzw. testen lassen. Wo liegt also das Problem? Ganz einfach,man will anhand dieses Gesetzes die Rassehundezucht sterben lassen um es mal ganz hart auszudrücken. Denn es sollen am besten nur noch von allem freie Tiere miteinander verpaart werden dürfen und was das für die Rasse Collie als inzwischen auf Platz 5 der am engsten gezogenen Rassen steht bedeutet, sollte dann auch dem letzten klar sein. Wissenschaftlich bekannt ist das ca.70% aller Collies CEA in sich tragen. Eine erkrankung die in der milden Form zu keinerlei Beeintrachtigung führt. Ebenso bekannt ist das der MDR1 Defekt fast ebenso viele Collies betrifft, aber man hier noch nicht mal sagen kann das genetisch freie Collies sicher vor Medikamentenunverträglichkeiten sind. Siehe plötzliche Tode nach Narkosen.
Auch die HD wird nicht gänzlich auszurotten sein, da nicht nur eine genetische Veranlagung dazu führt sondern auch Haltung,Fütterung und Belastung.
Wen wir jetzt also anfangen würden nur noch mit tricolor und sable Collies zu züchten, welche nachweislich HD,ED frei und ebenso genetisch frei von allen möglichen Erkrankungen und Defekten sind, was meinen Sie wieviele Collies bleiben da noch übrig? Und da spreche ich hauptsächlich von den Langhaarcollies. Dee Kurzhaarcollie würde innerhalb eines Jahrzehntes aussterben, da ja auch noch in manchen Vereinen die Kreuzung beider Varietäten nicht erlaubt und insbesondere beim britischen Typ auch gar nicht gewollt und wegen der zu großen Unterschiede nicht ohne ganz viel Zeit mehr machbar! Was also tun? In erster Linie müssen wir defintiv richtig aufklären. Dazu müssten auch alle Züchter mal mit Ihrer engen Denkweise aufhören und an einem Strang ziehen um unsere geliebten Collies zu erhalten. Dazu gehört auch offener und ehrlicher mit der Problematik umzugehen. Desweiteren muss eine Reformierung der Vereine (ja auch den VDH betrifft das ganz stark) und der Zuchtordnungen stattfinden. Jetzt sollte es wirklich nicht mehr um Vereinszugehörigkeitsstreitereien und Hetze gehen. Wir haben alle ein Ziel! Wir wollen die Rasse Collie erhalten und nicht als Tierquäler gelten.

2 Kommentare:

  1. Dermatomysitis (DMS) eine unterschätzte Krankheit oder vielleicht sogar unbekannte Krankheit?

    Vor 5 Jahren bekamen wir unseren neuen Welpen Henry Ein Langhaarcollie sollte es sein,
    und ich hatte mich zuvor auf etlichen Hundeausstellungen und Collietreffen nach einem passenden Züchter umgesehen.
    Ein VDH Hund sollte es sein, um weitgehend irgendwelche Krankheiten so gut wie möglich auszugrenzen.
    Wir fanden dann auch eine n Züchter*in , der/die wunderschöne Welpen hatte und auch in unsere Nähe zu finden war-

    Im Sommer 2017 ist Henry bei uns eingezogen .Im Spätherbst 2017 begannen die Probleme.
    Bei unserem Hund verfärbte sich plötzlich die Nase von tiefschwarz auf feuerrot und überall im Kopfbereich entstanden zum Teil blutige Krusten mit Haarausfall.
    Nun begann eine Odysee bei Tierärzten .
    Keiner konnte mit der Krankheit irgendetwas anfangen und auch der Züchter hat Anfragen banalisiert und abgetan.
    Wir fanden dann endlich eine Hauttierärztin die für ein horrendes Honorar die Krankheit DMS
    (Dermatomyositis) diagnostizierte.

    Es begann eine Behandlung mit Vitaminpräparaten und die Hautauschläge verschwanden wieder nach 6-8 Wochen.

    Nach 2 Monaten begann das Spiel von vorne. Diesmal waren die Vorderläufe betroffen. Blutige Geschwüre mit Fistelbildungen über die gesamten vorderen Pfoten. Wir mussten Henry in einer Tierklinik nahe Heidelberg operieren lassen.

    Der Wechsel von Geschwüren und Heilung ging nun über mehr als zwei Jahren. Sämtliche Tierkliniken im Nordbadischen Raum konnten mit der Krankheit nichts anfangen .
    Es war eine Qual für Hund und Mensch – niemand konnte richtig helfen,

    Die Krankheit hat dann die Nasenschleimhaut erfasst und die Nasenscheidewand durchfressen.
    Mit der Zeit hat sich dann ein Tumor in der Nase gebildet, der auf das Gehirn und in die Augen gewandert ist,.
    Wir mussten dann unseren Hund im September dieses Jahres einschläfern.

    Es war ein schreckliches Drama.
    Nun bin ich auf der Suche nach einem neuen Welpen – aber nach solchen Erfahrungen?
    Wem kann man noch vertrauen?

    Ich finde, man sollte sowohl Züchter als auch Tierärzte mehr für dieses Thema DMS sensibilisieren.
    Die meisten Tierärzte (und auch Kliniken) habe absolut keine Ahnung von dieser Krankheit.
    Im Verlauf der letzten 5 Jahre habe ich tausende Euro bei den Veterinären ausgegeben -ohne Erfolg.
    Kurz vor seinem Tod wurde noch zusätzlich eine schwere ED Erkrankung an beiden Vorderläufen festgestellt.
    So viel zum Thema VDH -und Gesundheit Tests bei Welpen

    Mit freundlichen Grüssen
    S. Meinzer

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    1. DMS wird sicherlich nicht unterschätzt, allerdings wurde ich persönlich das erste Mail über Shelties auf diese Erkrankung aufmerksam. Dort wurde schon länger dran geforscht und inzwischen gibt es ja auch einen Gentest mit dem das Risiko errechnet wird. Es tut mir leid das ihr Henry so einen Leidensweg hatte. Und ja gerade im VDH sträuben sich viele der "älteren" Semester noch irgendwelche Neuerungen einzuführen oder gar zu testen und aufzuklären.

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